Das Carillon wird in diesem Jahr zum großen Projekt
Der Förderkreis für Kirchenmusik St. Martin blickt auf ein vielfältiges Programm zurück und hat wieder viel vor
Kirchenmusik hat in Illertissen eine lange Geschichte. Doch erst mit Gründung der „Freunde und Förderer von Kirchenmusik und klassischer Musik in der Pfarrei St. Martin Illertissen“vor 25 Jahren habe das musikalische Schaffen einen Aufschwung genommen, sagte ihr Vorsitzender Hans Scherrer. So sei es möglich geworden, im Jahr 2002 mit Markus Hubert einen festangestellten Organisten zu bekommen. Seither nehme die Kirchenmusik qualitativ wie quantitativ eine rasante Entwicklung. Bei einer musikalischen Matinee zog Scherrer eine erfreuliche Bilanz.
Dabei umrahmte das Klavierduo Nils-Peter Wehyers und Adrian Schmid in festlicher oder auch temperamentvoller Weise. Mit ihrem Programm, etwa von Sergei Rachmaninow oder Francis Poulenc, treten sie beim Regionalentscheid „Jugend musiziert“in Neu-Ulm an.
Die Mitglieder des Förderkreises haben gewählt, wobei der Vorsitzende und das ganze Team in ihren Ämtern bestätigt wurden. Zum Team zählen Pfarrer Andreas Specker als Stellvertreter und Reinhold Möst als Kirchenpfleger und Finanzverwalter. Wiedergewählt wurden Peter Gatty als Schriftführer sowie die Beisitzer Elisabeth Duile, Lothar Flittner, Herbert Graf, Jürgen Sonntag und Christina Vogt.
Der Rückblick aufs vergangene Jahr zeigte die Vielseitigkeit der Musiker, die sich aus Kirchenchor, Kammerchor und Kammerorchester – jeweils unter der Leitung von Markus Hubert – zusammensetzen. So hatte ihr Programm gregorianische Choräle, Wolfgang Amadeus Mozarts h-Moll-Messe, Anton Bruckners „Te Deum“oder mit der Reformationskantate die Uraufführung einer Auftragskomposition von Volker Felgenhauer geboten. Weltliche Musik hatte es mit Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie und Josef Haydns Trompetenkonzert in EsDur gegeben.
Des Weiteren hatten die Musiker unter anderem ein Carillonkonzert, geistliche Musik in der Schlosskapelle, Weihnachtssingen mit Kammerchor und Realschülern zum Mitsingen oder das Trompetenkonzert an Silvester präsentiert.
Mit Blick aufs begonnene Jahr, das kirchenmusikalisch am Karfreitag mit der Aufführung des Kreuzwegs „Via crucis“von Franz Liszt beginnt, kündigte Scherrer auch interessante technische Veränderungen an: „Das Carillon wird umgerüstet, damit es auch vom Spieltisch der Orgel aus bedient werden kann“, so der Vorsitzende. Ebenso sollen sich auf diese Weise die Jalousien im Turm für den Klang automatisch öffnen lassen. Scherrer: „Dann können wir beispielsweise an Weihnachten nach der Christmette das Stille-Nacht-Lied vom Carillon über Illertissen erklingen lassen.“Zugleich soll die Möglichkeit zur Übertragung von Bild und Ton in den Kirchenraum wie in den Brunnenhof technisch fest installiert werden. Bislang musste die Technik jeweils neu eingerichtet werden. Für die Kosten will die Kränzle-Stiftung aufkommen. Dem Förderkreis gehören 162 Mitglieder an, wobei vergangenes Jahr drei neue Kirchenmusikfreunde beigetreten sind. Deren Beiträge sowie die Konzerteinnahmen hatten auch dazu gedient, die Ausstattung zu verbessern. So war 2017 ein Kontrabass angeschafft worden und heuer hat Markus Hubert für 3000 Euro Noten gekauft.