Hier soll’s künftig schneller gehn
Am Kreuz Memmingen sollen die Auf- und Abfahrten an A7 und A96 breiter und länger werden. Wann die Bauarbeiten starten und wie es mit der Strecke bei Illertissen weitergeht
Die Autobahnen rund um Memmingen sind immer wieder überlastet. Vor allem an Wochenenden und in der Ferienzeit geht am Autobahnkreuz oft nichts mehr. Dann weichen Urlauber und Ausflügler zum Leidwesen der Einheimischen gerne auf Landstraßen aus, sodass auch diese verstopft sind. Darüber hinaus wird im Zuge der Ikea-Ansiedlung gleich neben dem Autobahnkreuz noch mehr Verkehr auf Memmingen zurollen. Den gleichen Effekt wird die geplante Vergrößerung des Gewerbegebiets Nord haben. Um die Blechlawine in den Griff zu bekommen, sind folgende Maßnahmen geplant: ● Durch eine Verbreiterung der Einfädel- und Ausfädelspuren an der A7 und der A 96 soll sich die Staugefahr am Autobahnkreuz verringern. Laut dem Leiter der Autobahndirektion Südbayern, Olaf Weller, wird an der A 7 die Einfädelspur in Richtung Ulm auf einer Länge von etwa 500 Metern um eine Spur verbreitert, sodass Verkehrsteilnehmer in diesem Abschnitt dann vier Spuren nutzen können. Auf den folgenden 1,2 Kilometern stehen dann immer noch zwei Spuren und eine Einfädelspur zur Verfügung. In der Gegenrichtung wird die Ausfädelspur auf 500 Metern Länge ebenfalls um eine Spur verbreitert. „Diese Maßnahmen können zwar nicht jeden Stau verhindern“, sagt Weller, „aber sie werden für eine wesentliche Entspannung der Verkehrssituation sorgen“. Mit dem Bau soll heuer in der zweiten Jahreshälfte begonnen werden, sodass die neuen Spuren – voraussichtlich – Ende 2019 für den Verkehr freigegeben werden kön- nen. Dieses Datum strebt übrigens auch der Ikea-Konzern an, der bis dahin eine neue Niederlassung neben dem Autobahnkreuz bauen will.
Was die A96 anbelangt, wird sowohl die Einfädelspur in Richtung Lindau als auch die Ausfädelspur in der Gegenrichtung auf einer Länge von je 500 Metern verbreitert. Allerdings werden die Bauarbeiten nach Schätzungen der Autobahndirektion frühestens 2020 starten, da zunächst ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden muss. ● Im neuen Bundesverkehrswegeplan (Stand 2017) ist ein sechsspuriger A7-Ausbau zwischen Memmingen und Hittistetten fest verankert – allerdings mit unterschiedlichen Prioritäten:
Der Abschnitt Memmingen-Illertissen rangiert nur unter „weiterem Bedarf mit Planungsrecht“. Damit sitzt das Projekt sozusagen auf der Reservebank. Das heißt: Der Freistaat kann planen und Baurecht schaffen – Geld vom Bund fließt aber nur dann, wenn es bei einem als dringlicher eingestuften Vorhaben zu Verzögerungen kommt. Als „vordringlich“eingestuft ist zum Beispiel der A7-Abschnitt Illertissen-Hittistetten. Dieser hat somit deutlich bessere Chancen für eine Umsetzung bis 2030.
Bei einer Verkehrszählung wurden auf der A7 zwischen Memmingen und Illertissen innerhalb von 24 Stunden 45 000 bis 50 000 Fahrzeuge registriert, nördlich von Illertissen sogar mehr als 60 000. An Spitzentagen in der Ferienzeit waren auf der A 7 nördlich von Memmingen mehr als 100000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Das Memminger Autobahnkreuz musste an manchen Tagen sogar mehr als 120 000 Fahrzeuge verkraften.