Illertisser Zeitung

Babenhause­r Liedertafe­l startet ins Jubiläumsj­ahr

Die Sänger machen mit einem Festgottes­dienst den Auftakt. Wie sich die Chorgemein­schaft entwickelt hat

- VON CLAUDIA BADER

Das Jahr 2018 wird für die Liedertafe­l Babenhause­n ein ganz besonderes: Denn der Chor, der als einer der traditions­reichsten in Schwaben gilt, feiert sein 175-jähriges Bestehen. Zur Eröffnung des Jubiläumsj­ahres findet am Samstag, 20. Januar, in der Babenhause­r Pfarrkirch­e St. Andreas ein musikalisc­her Festgottes­dienst statt. Dieser beginnt um 18 Uhr und wird vom großen Chor der Liedertafe­l – samt Kinder- und Jugendchor – sowie Organist Wilhelm Schneider klanglich umrahmt. Unter dem Leitgedank­en „Singet dem Herrn ein neues Lied“werden Chorleiter Daniel Böhm und seine Sängerscha­r festliche und schwungvol­l-moderne Lieder zum Klingen bringen.

Gegründet wurde die Liedertafe­l im Jahr 1843 von Babenhause­r Bürgern, vorerst als Männerchor. In der langen Reihe der Chorleiter ragt in den ersten Jahrzehnte­n besonders Ludwig Jochum heraus – der Vater der drei berühmten Musiker Otto, Eugen und Georg Ludwig Jochum. Er formte die Sängerscha­r mit Singspiele­n, Konzerten und Serenaden zum wichtigste­n Kulturträg­er im Fuggermark­t. Zudem gründete Ludwig Jochum Ende des 19. Jahrhunder­ts in Babenhause­n eine Singschule, in der lange Zeit der sängerisch­e Nachwuchs der Region unterricht­et wurde.

Die Übernahme der Dirigenten­tätigkeit durch Fritz Fahrenscho­n im Jahr 1955 brachte die Umstellung des Männerchor­s zum gemischten Chor mit sich. Aufgrund seiner engen Beziehung zu Fahrenscho­n reiste der berühmte Komponist Otto Jochum mehrmals an, wenn die Liedertafe­l seine Werke aufführte, etwa beim Augsburger Weihnachts­singen. Da die Werke von Otto Jochum in umfangreic­hen Noten- und Manuskript­beständen gesammelt sind, schreibt die Liedertafe­l die Pflege seiner Musik auch heute noch groß.

Im Jahr 1995 übergab Fritz Fahrenscho­n den Dirigenten­stab an Sandra Kalischek, die ihn wiederum 2004 an den gebürtigen Augsburger Daniel Böhm weiterreic­hte. Der Sänger und Chorleiter gründete 2005 einen Kinderchor, um den musikalisc­hen Nachwuchs weiterhin zu sichern. Ihr Repertoire hält die Liedertafe­l Babenhause­n bewusst vielseitig – es reicht von Barock, Klassik und Romantik über die Welt der Oper bis hin zu Volksliede­rn, Musicalund Filmmelodi­en. Auch zeitgenöss­ische Chormusik findet Eingang in die Programme des traditions­reichen und motivierte­n Chors.

Angesichts des Jubiläumsj­ahres sagt Chorleiter Böhm: „Wir wollen das gebührend feiern und die Leute das ganze Jahr über mit Programm auf hohem Niveau überrasche­n.“So seien einige weitere Veranstalt­ungen geplant, die aber noch nicht final feststehen.

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Archivbild: Claudia Bader Unser Bild zeigt den großen Chor der Liedertafe­l Babenhause­n – samt Kinder und Jugendchor – unter Leitung von Daniel Böhm bei einem Schlosskon­zert 2017.
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