Worauf Sie beim Kauf von Tiefkühlware achten müssen Ernährung
Pizza und Gemüse aus der Gefriertruhe sind beliebt – aber nicht immer empfehlenswert
Zugegeben, Gemüse schnippeln, Pizzateig kneten und belegen oder Fisch zubereiten macht Arbeit. Doch der Lohn für die Mühe ist ein persönliches, im Geschmack individuelles, kulinarisches Kunstwerk. Interessanterweise lieben immer mehr Europäer Kochsendungen, wollen aber dennoch ihre Zeit kochfrei verbringen. So konsumieren werden qualitativ einwandfreie, gefriergeeignete Rohstoffe verwendet. Der Hersteller garantiert die Vorbereitung in kürzester Zeit, ein schnelles und schonendes Tiefgefrieren und eine sachgerechte Verpackung. Um Mängel am Produkt zu vermeiden, müssen auch Transport und Lagerung stimmen. Marktbegehungen zeigen jedoch immer wieder Missstände im Handel auf. Nach der Anlieferung wird die Ware häufig nicht nahtlos in Tiefkühltruhen oder -schränke eingelagert. Die Stapelgrenze – eine Markierung in der Truhe zeigt sie – wird oft überschritten und die Temperatur – hier muss ein Thermometer sichtbar sein – kann schon mal weit von den minus 18 Grad Celsius, die Pflicht wären, abweichen. Deshalb sollte der Kunde nicht blind vertrauen, sondern selbst überprüfen.
Wird Gemüse direkt nach der Ernte geputzt, blanchiert und schockgefrostet, bleiben die Vitamine erhalten. Es kann als Naturgemüse oder angereichert mit Fetten, Gewürzen, Salz, Aromastoffen in den Handel kommen. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich. Wer nicht will, dass Blumenkohl wie Gelbe Rübe schmeckt, kauft Naturgemüse. Das lässt sich individuell würzen. Der Vorteil, wenn man nicht auf Tiefkühlware setzt: Das Essen kann nach dem eigenen Geschmack zubereitet werden. Pizza Margherita lässt sich leicht selbst belegen. Ein Fischfilet kann mit zerstoßenen, ungezuckerten Cornflakes paniert werden – eine fettärmere Variante zu Fischstäbchen.
Wer wissen will, wo die Ware herkommt, wird oft noch enttäuscht. Nur wenige Hersteller kennzeichnen die Herkunft ihrer Rohstoffe. Ein Minuspunkt der Tiefkühlkost: Die Produktion und Lagerung der Ware ist insgesamt sehr energieaufwendig. Den besten Schutz des Klimas bringt der saisonale, regionale und ökologische Einkauf.
Im Handel angebotenes tiefgefrorenes Fleisch muss zu Hause sofort wieder ins Tiefkühlgerät. Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werdie den. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt Auskunft zur Lagerzeit. Das Fleisch muss immer aus der Packung genommen und in einen Gefrierbeutel oder eine Box umgepackt werden. Bei Lagerbedingungen von circa minus 18 Grad ist Schweinefleisch bis zu acht Monate und Rindfleisch bis zu zwölf Monate haltbar. Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze fallen bei Tiefkühltemperaturen in einen „Kälteschlaf“, vermehren sich also nicht. Allerdings überleben die meisten Mikroorganismen und werden beim Auftauen wieder aktiv. Deshalb sollte Fleisch langsam im Kühlschrank aufgetaut, die Auftauflüssigkeit weggeschüttet und alle Küchenutensilien, die in Kontakt mit dem Fleisch waren, heiß abgewaschen werden. Das gilt wegen möglicher Belastung mit Salmonellen insbesondere für Geflügel und Schweinefleisch.
Feines Lauchsüppchen
arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberaterin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentrale Bayern.