Die wundersame Welt der Schatten
Die Gruppe „Die Mobilés“zeigt im Vöhringer Kulturzentrum Komik, Grazie und geniale Körperkunst
Bezaubernd, anmutig, artistisch, ästhetisch: Diese Beschreibung der Show der Schatten im ausverkauften Wolfgang-EychmüllerHaus ließe sich fortsetzen. Die Gruppe „Die Mobilés“war mit ihrem Programm „Moving Shadows“in Vöhringen zu Gast – und versetzte dort die Besucher mit tänzerischer Poesie, Slapstick und Komik in Begeisterung.
Schon der Auftritt wirkte ein wenig geheimnisvoll. Im komplett abgedunkelten Saal huschten Gestalten an den Zuschauerreihen vorbei und zauberten mit Lampen Reflexionen an die Wände. Was die Zuschauer dann zu sehen bekamen, war eine nonverbale Vorstellung mit bestem Unterhaltungseffekt. Kurze Episoden wurden mit einer unglaublichen Präzision auf die Bühne gebracht. Möglich wurde das durch das absolute Gespür für die Musik und das Timing der Tänzer.
Auch die Comedy kam nicht zu kurz. So erheiterte etwa die nicht enden wollende Geschichte um den Berliner Flughafen die Zuschauer. Ein Flugzeug erschien über der Szene und musste mangels Landemöglichkeit wieder abdrehen. Mit eingewoben war eine Weltreise: In Alaska ging es mit dem Hundeschlitten in die Wildnis, in Afrika gab es Begegnungen mit einem Elefantenkoloss, die Queen fuhr mit Hut artig winkend in einer Kutsche über die Bühne – und aus Asien grüßte Durga, die vielarmige Göttin.
Dass Tempo der Tanzartisten war dabei atemberaubend. Die Figuren glitten auseinander, um sich erneut zu formieren. Besonders charmant war der Einfall des Choreografen Harald Fuß, der aus den Bildern wieder Menschen machte, die sich umarmten oder winkten, um dann blitzschnell zu einem anderen Motiv zu mutieren. Die Körper der Bewegungskünstler schienen hinter der Leinwand zu verschmelzen. Beim Publikum weckte das Emotionen und Assoziationen. Und so war die Show ein Fest für die Sinne, leicht, heiter, fantasievoll. Aber es gab auch einen Blick vor die Kulissen, wenn sich die Compagnie aus Köln vor der hellen Leinwand den Besuchern zeigte. Für eine perfekte Performance gab es zum Schluss minutenlangen Applaus.