Panther ringen den Meister nieder
Nach 0:1-Rückstand gelingt noch ein 4:1-Sieg gegen den EHC München
Die Panther bleiben im Play-off-Rennen der Deutschen Eishockey-Liga. Der AEV bot 4792 Zuschauern gestern Abend im CurtFrenzel-Stadion ein verrücktes Match gegen den EHC Redbull München. Bis zur 55. Minute lagen die Gastgeber 0:1 zurück. Doch in einem begeisternden Endspurt drehte die Mannschaft die Partie und siegte 4:1 (0:0, 0:1, 4:0). Daniel Schmölz glänzte als zweifacher Torschütze, die weitere Augsburger Tore schossen Thomas J. Trevelyan und Matt White.
Der Meister setzte die Panther von Beginn an mit Turbo-Eishockey unter Druck. AEV-Trainer Mike Stewart favorisiert zwar eines der schnellsten und offensivsten Spiel-Systeme in der DEL, doch der Meister spielt noch schneller. Oft konnten sich die Panther nur mit Befreiungsschlägen Luft verschaffen. Das erzeugte jedoch wieder Druck mit dem Bully vor dem eigenen Tor.
Zur Mitte der Partie schienen die Gastgeber müde zu werden. Selbst dem sonst souveränen AEV-Verteidiger Brady Lamb unterlief ein Fehler, den Frank Mauer in der 27. Minute zum 1:0 nutzte. Der starke Torwart Olivier Roy war machtlos. Mauer ist neben Torwart Danny aus den Birken, Daryl Boyle, Yannic Seidenberg, Dominik Kahun, Brooks Macek und Patrick Hager einer von sieben Nationalspielern im Olympia-Kader von Bundestrainer Marco Sturm. Auch das ist ein Indiz für die Klasse des Deutschen Titelträgers der Jahre 2017 und 2016.
Bei den Augsburgern ist Betreuer Marco Nachrichter, der auch für die DEB-Auswahl die Trinkflaschen befüllt und die Trikots wäscht, der einzige Olympia-Fahrer. Trotz des Rückstands liefen die Panther unermüdlich an. Die beste Chance vergab Thomas J. Trevelyan in der 17. Minute freistehend vor Schlussmann David Leggio. Nach dem Ausfall von Trevor Parkes und Michael Davies standen Trainer Stewart nur elf gesunde Stürmer zur Verfügung. Immerhin waren Spielmacher Drew Leblanc und Jaroslav Hafenrichter nach Verletzungen in den Kader zurückgekehrt. Auf der Tribüne drückte FCA-Verteidiger Martin Hinteregger im Hafenrichter-Trikot die Daumen. Es half.
Die Augsburger fanden zwar in ihrem sonst so starken Überzahlspiel kaum eine Lücke. Doch mit dem Überzahltor von Thomas J. Trevelyan in der 55. Minute war der Bann gebrochen. Mit einem Doppelschlag (56.) fand der EHC seinen Meister. Thomas Holzmann legte Daniel Schmölz prächtig zum 2:1 auf. Matt White mit einem Sololauf stellte auf 3:1. Und mit dem 4:1 ins leere Münchner Tor setzte Daniel Schmölz dem Eishockeyabend aus Augsburger Sicht das Sahnehäubchen auf. Bereits am Donnerstag geht es für den AEV mit dem Auswärtsspiel in Schwenningen weiter. Als Meisterbezwinger anzutreten dürfte viel Selbstvertrauen geben.
Roy – Valentine, Lamb; Guentzel, Tölzer; Cundari, Rekis; Sezemsky – Schmölz, LeBlanc, White; Holzmann, Trupp, Trevelyan; Detsch, Stie ler, Polaczek; Spieler Jan Aage Fjörtoft gesagt: „Ob er die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht, aber die Überlebenden wären topfit gewesen.“
In diesem Geiste hat Bernd Hollerbach nun in Hamburg angeheuert – und als Erstes die Axt ausgepackt. Wenn Metzger acht Stunden am Tag arbeiten können, warum können das nicht auch Fußballer? Dienstags und donnerstags ist das Volksparkstadion jetzt eine Ganztagseinrichtung mit Mittagsbetreuung und Anwesenheitspflicht. Das spart den Spielern Benzingeld und formt den Teamgeist. Die Mahlzeiten gehen aufs Haus, müssen aber unter Hollerbachs Knute hart erarbeitet werden. Sollte der Hamburger SV am Saisonende tatsächlich zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte aus der Bundesliga absteigen müssen, soll die Mannschaft wenigstens topfit sein.
FCA Profi Hinteregger drückt die Daumen