Mittelalter trifft auf Moderne
Kollegsschüler treten in Illertissen zusammen mit dem Musikanten-Trio „Scharrensack“auf
Mittelalterliche Klänge treffen auf Schüler des 21. Jahrhunderts. Dass das gut zusammenpasst, zeigten die Nachwuchsmusiker des Kollegs der Schulbrüder bei ihrem Neujahrskonzert. Zunächst musste aber auch Musiklehrer Peter Hupfer die Nachwuchsmusiker des HappyCollege-Orchestra von der altertümlichen Musik überzeugen und sah sich anfangs mit der Frage konfrontiert: „Können wir nichts Modernes spielen?“Doch es gelang ihm, den Schülern Musik, die teilweise älter als 500 Jahre alt ist, näher zu bringen.
So eröffnete das junge Streichorchester die Vortragsfolge mit dem Hymnus „Alta Trinita beata“, um dann in einer bunten Folge die ganze Bandbreite der mittelalterlichen Klänge zu demonstrieren. Pavane, Gaillarde, Branle, Allemande, Tourdion – um nur einige der historischen Satzarten zu nennen. Bereichert wurde die Suite mit Auftritten von drei Musikanten. Der Unterschied in der Bezeichnung zwischen Musikern und Musikanten wurde schnell klar, als Reinhard Müller, Frontmann des Mittelalter-Trios „Schnarrensack“aus Wendlingen am Neckar, erklärte, dass Musiker studierte Leute und Musikanten auf der Straße zu Hause seien. Und so führte die von Peter Hupfer angekündigte Zeitreise das Happy-College-Orchestra und die Gruppe „Schnarrensack“nicht nur durch die Stilepoche der Renaissance, sondern auch quer durch Europa von Italien bis in die Bretagne und nach Irland.
Der italienische Komponist Ottorino Respighi (1879 – 1936) hatte in drei Suiten „Antiche Danze ed Arie“, also antike Tänze und Weisen, aus altüberlieferten Lautentabulaturen für verschiedene Besetzungen unserer Zeit bearbeitet. Das Kammer-Kolleg-Orchester präsentierte diese Klänge in Illertissen. Hupfer, zuvor von „Schnarrensack“zum „König der Streicher“gekrönt, führte sein Orchester zu eindrucksvoller Interpretation. Zum Finale des Konzertes kamen die „Illertisser Streichhölzer“als jüngste Nachwuchsformation mit ihren Geigen zum Happy-College-Orchestra, dem Kammer-Kolleg-Orchester und „Schnarrensack“hinzu – alle von Hupfer mit Violine geleitet. Eine von ihm arrangierte „Bourrée“setzte einen effektvollen Schlusspunkt unter das Konzert.