Lehmtransport: Wann kommen die 30er Zonen?
In Weißenhorn gibt es Ärger – in Illertissen will man abwarten
Wer den Weißenhorner Bürgermeister Wolfgang Fendt kennt, der weiß um dessen zurückhaltende Art – aufbrausend erlebt man ihn eher selten: In einer Sitzung des Bauausschusses der Fuggerstadt war es am Montag jedoch so weit. Es ging erneut um die zahlreichen Lehmtransporte, die auf dem Weg zum Bellenberger Ziegelwerk durch die Ortsteile Tiefenbach (Illertissen) und Emershofen (Weißenhorn) rollen. Wie berichtet, hatte eine Delegation aus dem Landkreis Neu-Ulm unter Federführung des stellvertretenden Landrats Roland Bürzle im Dezember bei der Regierung von Schwaben vorgesprochen – und erreicht, dass in den Ortsdurchfahrten von Tiefenbach und Emershofen Tempo-30-Schilder aufgestellt werden können. Das soll die Lastwagen ausbremsen und das Leben entlang der Straßen sicherer machen. Aber noch stehen die Schilder nicht.
Das dauere „wider Erwarten“länger, sagte ein Sprecher des Landratsamts gestern auf Anfrage. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamts Krumbach nämlich bis zu sechs Wochen. Also schlechtestenfalls noch fünf: Denn die verkehrsrechtliche Anordnung ist erst vor wenigen Tagen veröffentlicht worden. Eine Besonderheit bei diesen Schildern sei es, dass unter dem eigentlichen 30er-Zeichen noch die Ergänzung „nur für Lkw“steht, hieß es weiter.
Dem Weißenhorner Rathauschef geht das alles zu langsam: „Mein Verständnis hat ein Ende“, sagte er am Montagabend im Bauausschuss. „Ich bin mir sicher, dass wir auf unserem Bauhof noch solche Schilder für Emershofen und sogar bei Bedarf für Tiefenbach stehen haben.“In diesem Fall sei er bereit, die Zeichen von städtischen Mitarbeitern aufstellen zu lassen.
Von solchen Alleingängen hält man in Illertissen wenig: „Wir gehen davon aus, dass das läuft“, sagte Bernd Hillemeyr vom Bauamt. Grundsätzlich sei das Landratsamt zuverlässig. „Wir warten ab“, so Hillemeyr. Wenn sich das Ganze noch lange hinziehe, werde man nachhaken.