Einfamilienhaus wird bei Brand schwer beschädigt
Eine defekte Mikrowelle löst in Jedesheim ein Feuer aus. Ob das Gebäude noch bewohnbar ist, muss sich zeigen
Ein Brand in einem Einfamilienhaus an der Bayernstraße in Jedesheim hat in der Nacht zum Dienstag zahlreiche Feuerwehrleute aus Illertissen und der Umgebung auf den Plan gerufen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand: Die Bewohner, eine fünfköpfige Familie, konnten sich unverletzt ins Freie retten. Doch an dem Haus entstand ein hoher Sachschaden. Experten gehen von bis zu 200000 Euro aus. Ob das Gebäude noch bewohnbar ist, müsse sich zeigen, hieß es.
Gegen 2 Uhr wurde die Familie durch das grelle Piepsen eines Rauchmelders geweckt, auch der Hund schlug Alarm. Die Eltern und ihre drei Kinder taten das einzig Richtige: Sie verließen sofort das Haus und setzten einen Notruf ab. „Nicht lange nachschauen, sondern rausgehen“, sagte Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer. Wer in den Rauch hineingehe, verliere durch die giftigen Gase nach wenigen Atemzügen das Bewusstsein. Das hatte, wie berichtet, bei einem Feuer in Vöhringen ein Ehepaar das Leben gekostet.
Die Frau und die Kinder begaben sich in die Obhut der Großeltern, der Mann versuchte, zwei vor dem Haus geparkte Autos in Sicherheit zu bringen. Das gelang ihm auch, aber dabei zog er sich Schnittverletzungen an der Hand zu. Nach wenigen Minuten waren die Feuerwehren aus Jedesheim und Illertissen mit starken Kräften eingetroffen. Sofort gingen mehrere Trupps mit schwerem Atemschutz in das Gebäude, wo die Küche und das Wohnzimmer bereits in Vollbrand standen. Wie Erik Riedel, der Kommandant der Illertisser Feuerwehr, berichtet, herrschte im Inneren „unheimlich starke Hitze“. Zudem gab es dichten Rauch. Die Löschmaßnahmen zeigten sich schnell als erfolgreich, der Rauch wurde aus den Räumen geblasen. Eine dicke Schicht klebrigen Rußes blieb auf Wänden und Möbeln zurück. Um an Glutnester zu gelangen, mussten Holzverblendungen entfernt werden. Die Feuerwehr Jedesheim war bis in die Morgenstunden mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.
Die Polizei gab den Sachschaden zunächst mit 50 000 Euro an, erhöhte die Schätzung dann aber auf rund 100 000 Euro. Führungskräfte der Feuerwehr sprachen hingegen von mindestens 200000 Euro. Es müsse sich nun herausstellen, inwieweit die tragenden Teile des Hauses noch den statischen Anforderungen gerecht werden.
Experten der Kriminalpolizei ermittelten: Sie bestätigten, dass ein technischer Defekt an einer Mikrowelle das Feuer wohl ausgelöst hat.