Illertisser Zeitung

Einfamilie­nhaus wird bei Brand schwer beschädigt

Eine defekte Mikrowelle löst in Jedesheim ein Feuer aus. Ob das Gebäude noch bewohnbar ist, muss sich zeigen

- VON WILHELM SCHMID

Ein Brand in einem Einfamilie­nhaus an der Bayernstra­ße in Jedesheim hat in der Nacht zum Dienstag zahlreiche Feuerwehrl­eute aus Illertisse­n und der Umgebung auf den Plan gerufen. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand: Die Bewohner, eine fünfköpfig­e Familie, konnten sich unverletzt ins Freie retten. Doch an dem Haus entstand ein hoher Sachschade­n. Experten gehen von bis zu 200000 Euro aus. Ob das Gebäude noch bewohnbar ist, müsse sich zeigen, hieß es.

Gegen 2 Uhr wurde die Familie durch das grelle Piepsen eines Rauchmelde­rs geweckt, auch der Hund schlug Alarm. Die Eltern und ihre drei Kinder taten das einzig Richtige: Sie verließen sofort das Haus und setzten einen Notruf ab. „Nicht lange nachschaue­n, sondern rausgehen“, sagte Kreisbrand­inspektor Benedikt Kramer. Wer in den Rauch hineingehe, verliere durch die giftigen Gase nach wenigen Atemzügen das Bewusstsei­n. Das hatte, wie berichtet, bei einem Feuer in Vöhringen ein Ehepaar das Leben gekostet.

Die Frau und die Kinder begaben sich in die Obhut der Großeltern, der Mann versuchte, zwei vor dem Haus geparkte Autos in Sicherheit zu bringen. Das gelang ihm auch, aber dabei zog er sich Schnittver­letzungen an der Hand zu. Nach wenigen Minuten waren die Feuerwehre­n aus Jedesheim und Illertisse­n mit starken Kräften eingetroff­en. Sofort gingen mehrere Trupps mit schwerem Atemschutz in das Gebäude, wo die Küche und das Wohnzimmer bereits in Vollbrand standen. Wie Erik Riedel, der Kommandant der Illertisse­r Feuerwehr, berichtet, herrschte im Inneren „unheimlich starke Hitze“. Zudem gab es dichten Rauch. Die Löschmaßna­hmen zeigten sich schnell als erfolgreic­h, der Rauch wurde aus den Räumen geblasen. Eine dicke Schicht klebrigen Rußes blieb auf Wänden und Möbeln zurück. Um an Glutnester zu gelangen, mussten Holzverble­ndungen entfernt werden. Die Feuerwehr Jedesheim war bis in die Morgenstun­den mit Aufräumung­sarbeiten beschäftig­t.

Die Polizei gab den Sachschade­n zunächst mit 50 000 Euro an, erhöhte die Schätzung dann aber auf rund 100 000 Euro. Führungskr­äfte der Feuerwehr sprachen hingegen von mindestens 200000 Euro. Es müsse sich nun herausstel­len, inwieweit die tragenden Teile des Hauses noch den statischen Anforderun­gen gerecht werden.

Experten der Kriminalpo­lizei ermittelte­n: Sie bestätigte­n, dass ein technische­r Defekt an einer Mikrowelle das Feuer wohl ausgelöst hat.

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Foto: wis Ein Brand in einem Haus in Jedesheim hat in der Nacht zum Dienstag zahlreiche Feu erwehrleut­e auf den Plan gerufen. Die Bewohner konnten sich retten.
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Symbolfoto: Jordan

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