Müllgebühren bleiben zunächst stabil
Wann die Entsorgung im Unterallgäu teurer werden könnte, entscheidet sich voraussichtlich Mitte des Jahres
Diese Nachricht dürfte die meisten Bürger freuen: Auch in diesem Jahr müssen sie für die Entsorgung ihres Mülls nicht mehr bezahlen, die Gebühren bleiben – wie es der Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft, Edgar Putz, bereits im vergangenen Jahr prognostiziert hatte – stabil. Möglich macht das die „Sonderrücklage zum Ausgleich von Gebührenschwankungen“, die den Unterallgäuern vor fünf Jahren sogar eine Gebührensenkung beschert hatte: Da die Sonderrücklage stark angewachsen war, wurden die Gebühren verringert, um diese abzubauen.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die Gebühren wieder steigen, wenn die Sonderrücklage aufgebraucht ist. „Wann genau dies der Fall sein wird, wird sich voraussichtlich gegen Mitte des Jahres abzeichnen“, sagte Putz in der Sitzung des Umweltausschusses. Als Gründe dafür, dass die Sonderrücklage sinkt, nannte er Kostensteigerungen im Bereich wichtiger Dienstleistungen, die geringeren Zinseinnahmen in Folge der anhaltenden Niedrigzinsphase und auch die Unterhaltskosten für die inzwischen merklich in die Jahre gekommenen Wertstoffhöfe. 600 000 Euro aus der Rücklage sollen heuer außerdem in die „Sonderrücklage Rekultivierung/Nachsorge“ fließen, die für die ehemaligen Deponien im Landkreis vorgehalten wird.
In der Sitzung stellte Putz außerdem den diesjährigen Haushaltsansatz der Abfallwirtschaft vor. Die größten Ausgaben fallen demnach mit rund 5,2 Millionen Euro für die Beseitigung von Rest- und Problemmüll an, also für die Müllabfuhr, die Verbrennung und Entsorgung. Weitere große Ausgabeposten sind die Sammlung von Wertstoffen (2,66 Millionen Euro) sowie die Erfassung und Verwertung von Bioabfällen (1,04 Millionen Euro) und Gartenabfällen (700000 Euro). Gedeckt werden die Ausgaben laut Putz vor allem über die Einnahme von Gebühren (6,64 Millionen) sowie über Wertstofferlöse und Kostenerstattungen (1,58 Millionen).
Daneben sind einige Investitionen geplant: Fast 400000 Euro sind für die Deponie-Nachsorge vorgesehen. An der Umladestation in Breitenbrunn soll zudem für 10000 Euro eine neue Grünguterfassung entstehen. Neue Stellwände für die Kompostierungsanlage in Mindelheim schlagen mit 16000 Euro zu Buche. Daneben sollen heuer noch Arbeiten aus dem Vorjahr erledigt werden: So wird etwa in Wolfertschwenden für 15000 Euro ein Regenrückhaltebecken überdacht.
Neben dem Haushaltsentwurf präsentierte der Leiter der Abfallwirtschaft erste statistische Zahlen fürs vergangene Jahr. So seien im Unterallgäu pro Kopf 76,17 Kilogramm Altpapier, 30,88 Kilo Biomüll und 18,62 Kilo Leichtverpackungen gesammelt worden. Beim Haus-, Sperr- und Gewerbemüll sowie bei den sonstigen Abfällen waren es 171,24 Kilogramm pro Einwohner. „Besonders erfreulich ist, dass das Hausmüllaufkommen im vergangenen Jahr gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist“, sagte Putz. 2017 wurden rund 133 Kilo Hausmüll pro Einwohner erfasst. Dies entspreche in etwa dem Niveau des Jahres 2003. 2016 waren es noch rund 136 Kilo. Deutlich zugenommen hätten dagegen die Gewerbeabfälle mit einem Aufkommen von 16,35 Kilo pro Einwohner (2016: rund zwölf Kilo). „Hier ließe sich durch Trennung sicher noch die eine oder andere Einsparung erzielen“, so Putz.
Der Unterallgäuer Umweltausschuss sprach sich einstimmig für den von der Abfallwirtschaft vorgelegten Haushaltsansatz aus. Daneben befürwortete der Ausschuss auch die Ansätze für den Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz sowie für den Klimaschutz.
Jeder Einwohner verursachte 133 Kilo Hausmüll