Illertisser Zeitung

Wie sich Europa gegen Trump wehren will

Wenn die USA Zölle auf Stahlimpor­te erheben, könnte die Europäisch­e Union mit eigenen Abgaben etwa auf amerikanis­chen Whiskey reagieren. Wie sich der Konflikt in der Region auswirken würde, ist noch ungewiss

- VON DETLEF DREWES, FRANZISKA WOLFINGER UND PHILIPP KIEHL

Tomaten aus Kalifornie­n, Bourbon-Whiskey aus Tennessee, Harley-Motorräder aus Wisconsin – die EU hat bereits erste Ideen, wie sie auf amerikanis­che Zölle für Stahl und Aluminium reagieren will: mit Gegenmaßna­hmen und eigenen Importabga­ben. Getroffen werden sollen Unternehme­n in den Wahlbezirk­en führender USPolitike­r. Ist ein Handelskri­eg wirklich schon unausweich­lich?

Die Wirtschaft­sfachleute der EUKommissi­on müssen an diesem Wochenende Überstunde­n machen. Zwar kam die Ankündigun­g des amerikanis­chen Präsidente­n Donald Trump, in der kommenden Woche ausländisc­he Stahlimpor­te mit 25-prozentige­n Zöllen und Aluminium-Einfuhren mit zehn Prozent zu belegen, nicht unerwartet. Dennoch will Kommission­spräsident finden die Produkte der Lechwerke ihre Anwendung. In China besitzt das Unternehme­n auch ein Werk.

Auf der anderen Seite stehen stahl- und aluminiumv­erarbeiten­de Unternehme­n. Dazu gehören zum Beispiel die Automobilh­ersteller. Audi etwa sieht sich von den angekündig­ten Zöllen zunächst nicht betroffen. Die Firma habe keinen Produktion­sstandort in den USA. Stahl und Aluminium für das Werk in Mexiko kämen direkt aus Europa und Asien. Vorhersage­n, die darüber hinausgehe­n, will das Unternehme­n nicht treffen. Das sei reine Spekulatio­n, sagt Sprecherin Elise Pham. Als weltweit agierendes Unternehme­n spreche sich Audi aber klar für freie und faire Handelsbez­iehungen aus.

Bei der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben betrachtet man die Entwicklun­g mit einer gewissen Sorge. Die Leiterin des Geschäftsf­elds Internatio­nal, Jana Lovell, hält

Jean Claude Juncker droht schon mal Auch Schwaben braucht freie Märkte

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Foto: P. Pleul, dpa Wie sich die Ankündigun­g Trumps, Zölle auf Stahl und Aluminiume­infuhren in unserer Region auswirken, ist noch ungewiss. Bei der Industrie und Handelskam­mer Schwaben betrachtet man die Entwicklun­g aber mit einer gewissen Sorge.

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