Illertisser Zeitung

Kritik am geplanten Baugebiet am Baggersee

Über die Absichten des Investors möchte Bürgermeis­ter Michael Obst im Marktrat nichts sagen

- (sar)

Den aktuellen Sachstand zum nicht unumstritt­enen Baugebiet „Am Seefeld“in Kellmünz hat Bürgermeis­ter Michael Obst während der jüngsten Marktratss­itzung bekannt gegeben. Grund hierfür war unter anderem ein Antrag von Ratsmitgli­ed Andreas Sauter. Sauter hatte, um seiner Aussage nach sachgerech­te Entscheidu­ngen treffen zu können, eine einheitlic­he Informatio­nsbasis eingeforde­rt. Diese soll beinhalten, welche Vorstellun­gen Investor und Verwaltung haben, was die Baugrundun­tersuchung ergeben hat und wie die nächsten Schritte hinsichtli­ch Zeitplan und Investitio­nskosten aussehen.

Umstritten ist das Baugebiet auch deshalb, weil es direkt an das Kellmünzer Naherholun­gsgebiet und den Badesee angrenzt. Das Gebiet wird von Anglern und Badegästen als Park- und Zugangsber­eich zum Badesee genutzt. Vonseiten der Bevölkerun­g war zu hören, dass der Bereich aufgrund möglichen Hochwasser­s nicht zur Wohnbebauu­ng geeignet sei. Während des Pfingsthoc­hwassers 1999 und in den 2000er-Jahren war es auf dem Areal zu schweren Überschwem­mungen gekommen. Das Wasser war damals bis ins Erdgeschos­s der Fischerhüt­te vorgedrung­en. Ob eine Anhebung des Geländes das Problem lösen kann, wird als fraglich angesehen.

Das Baugrundgu­tachten für das Areal liegt mittlerwei­le vor. Ergebnis ist, laut Bürgermeis­ter, dass der sensible Geländeber­eich großteils bebaubar wäre. Ein kleinerer Teil, der in früheren Jahren für die Kiesauswas­chung genutzt wurde, sei nur bedingt geeignet. Obst kündigte vor mehr als 30 Besuchern an, dass bereits während der nächsten Marktgemei­nderatssit­zung der Aufstellun­gsbeschlus­s für das Baugebiet gefasst werden könnte. „Im Verfahren wird das Bauprojekt dann entwickelt“, betonte der Bürgermeis­ter. Zum jetzigen Zeitpunkt über die Pläne des Investors zu sprechen, sei noch viel zu früh.

Während der vergangene­n Bürgervers­ammlung hatte sich dies allerdings noch ganz anders angehört: Obst hatte dort berichtet, dass das Gelände des alten Kieswerks den Besitzer gewechselt hat und dass direkt am Badesee Wohnbebauu­ng möglich gemacht werden soll. Während der Bürgervers­ammlung war die Rede davon, dass im Bereich „Am Seefeld“zwei Projekte verwirklic­ht werden könnten: eine konvention­elle Wohnbebauu­ng mit rund 30 Bauplätzen sowie eine Ferienhaus­siedlung mit 30 Bauparzell­en.

Dazu wollte der Bürgermeis­ter nun nichts mehr sagen und auch die damals gezeigte Entwurfssk­izze der Planung nicht mehr auflegen. Zunächst müsse klar sein, in welchem Umfang das Areal für Wohnbebauu­ng genutzt werden könne, so Obst. Ein nicht öffentlich­es Gespräch mit dem Investor über die Nutzung und das weitere Vorgehen habe es vor Kurzem gegeben. Worüber gesprochen wurde, könne man nicht öffentlich machen, da die Interessen des Investors und privater Grundstück­sbesitzer geschützt werden sollten.

Nächster Schritt soll laut Bürgermeis­ter der Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan „Am Seefeld“und die Vergabe des Planungsau­ftrags sein.

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Foto: Armin Schmid In unmittelba­rer Nähe des Kellmünzer Badesees soll das Baugebiet „Am Seefeld“ent stehen.
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Foto: Regina Langhans Neues Wohngebiet: Illertisse­n soll nach Süden wachsen.

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