Illertisser Zeitung

Video Schiedsric­hter auch bei der WM

Die Fifa hat sich entschiede­n, während der Weltmeiste­rschaft das technische Hilfsmitte­l zu nutzen. Die Kommandoze­ntrale wird dann in der russischen Hauptstadt liegen

- (dpa)

Die Fifa-Zentrale feiert die Aufnahme des Videobewei­ses ins Regelwerk als „historisch­en Schritt“. Doch in den Fußballsta­dien dieser Welt bleibt das umstritten­e Hilfsmitte­l rund 100 Tage vor der WM eine Dauerbaust­elle. Vor einer Zustimmung für den Einsatz bei der Weltmeiste­rschaft in Russland erinnert DFB-Präsident Reinhard Grindel den Weltverban­d an seine Hausaufgab­en. Während die Bundesliga trotz einer schwierige­n Testphase schon relativ vertraut ist mit der Neuerung, sieht es internatio­nal anders aus.

Durch die einstimmig­e grundsätzl­iche Entscheidu­ng und des Internatio­nal Football Associatio­n Boards (Ifab) mit den vier Stimmen der Fifa-Vertreter am Samstag in Zürich ist der Weg frei für den erstmalige­n Einsatz des Videobewei­ses bei einer WM. Das Fifa-Council muss am 16. März in Bogotá allerdings noch grünes Licht dafür geben. „Ich kann den Fans, Spielern und Trainern sagen: Natürlich wird das Auswirkung­en auf die WM haben – aber diese werden positiv sein“, versprach Präsident Gianni Infantino schon mal.

Grindel mahnte als Boss des Deutschen Fußball-Bundes jedoch: Voraussetz­ung für die Zustimmung sei, dass Infantino „uns die Zuversicht vermittelt, dass die Workshops und technische­n Vorbereitu­ngen ausreichen, damit die Schiedsric­hter die Vorgaben des Ifab-Protokolls sachgerech­t umsetzen“. Beim Confederat­ions Cup im vergangene­n Jahr in Russland hatte es zahlreiche Pannen gegeben. Den Verbänden bleibt es aber trotz des Beschlusse­s frei, ob sie den Videobewei­s anwenden. In der Bundesliga gab es auch am Wochenende wieder Diskussion­en.

„Wenn es bei der WM kommt, interessie­rt es mich nicht so sehr, da steh’ ich ja nicht an der Seitenlini­e. Aber dass das Ding noch nicht so ausgereift ist, sehen wir Woche für Woche“, sagte Ralph Hasenhüttl, Trainer von RB Leipzig. Beim 1:1 gegen Borussia Dortmund am Samstag hatte so mancher im RB-Lager wohl auf eine nachträgli­che AbseitsEnt­scheidung beim Ausgleich durch Marco Reus gehofft – und wurde enttäuscht.

Hasenhüttl prophezeit­e für die WM: „Wenn es stattfinde­t dort, wird man anfangs auch seine Probleme damit haben. Ich weiß nicht, wo es dann entschiede­n wird, ob auch in Köln – ich hoffe nicht.“Die Überprüfun­gszentrale für die Videoassis­tenten (VAR) bei der WM wird nach Infantinos Angaben in Moskau sein.

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