Illertisser Zeitung

Der Amateurfuß­ball drängt mächtig ins Netz

Immer mehr Spiele live im Internet. Verband im Rechtsstre­it mit Zeitungsve­rlagen

- VON WALTER BRUGGER Mittelbaye­rischen Zeitung

„Den Ball ins Netz!“– so lautet das Motto im Wahljahr 2018 beim Bayerische­n Fußball-Verband (BFV) und es unterstrei­cht in seiner Doppeldeut­igkeit auch die Strategie der Dachorgani­sation aller Kicker im Freistaat. Denn das Spielgerät soll nicht nur auf dem Platz möglichst oft zwischen den Pfosten landen, alle Informatio­nen rund um das Spiel sollen sich im Internet wiederfind­en – gebündelt unter dem Dach des Verbandes.

Diese Botschaft vermittelt­e Rainer Koch, Bayerns Verbandspr­äsident und zugleich Vize beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), den Delegierte­n beim schwäbisch­en Bezirkstag in Neusäß. Egal ob es sich dabei um alle Belange rund um die Organisati­on des Spielbetri­ebs handelt, ob es die öffentlich­en Informatio­nen zu Partien von den Bambini hoch bis zu den Spitzenlig­en der Frauen und Männer sind, oder ob es um Videos geht – die BFV-Homepage soll die Plattform dafür sein. „Wir erreichen jetzt schon jeden zwölften Menschen in Bayern, das schafft kein Zeitungsve­rlag“, erklärte Koch.

Mit den Verlagen liegt der Verband in einem Rechtsstre­it über die Rechte an Videos. Das Landgerich­t München I hatte vergangene­s Jahr eine Klage unter Federführu­ng der

abgewiesen, die daraufhin einen Gang vor das Oberlandes­gericht als nächster Rechtsinst­anz angekündig­t hat. Unabhängig davon baut der BFV sein Angebot aus, immer mehr Amateurspi­ele werden live im Internet übertragen – und die Tendenz ist steigend, weil der Verband eine Kooperatio­n mit einem Anbieter geschlosse­n hat, der automatisc­h gesteuerte Kameras auf den Sportplätz­en installier­t. Das Thema „Fußball und Internet“nahm zwar einen breiten Rahmen ein, für die Vertreter der 603 schwäbisch­en Fußballver­eine waren aber auch noch andere Punkte wichtig. ● Der bislang kommissari­sch tätige Johann Wagner ist nun auch offiziell Bezirksvor­sitzender in Schwaben. In den Bezirksaus­schuss wurden gewählt: Spielleite­r Rainer Zeiser (neu), Jugendleit­er Helmut Brandmeir (bislang kommissari­sch) sowie Frauen- und Mädchenver­treterin Melanie Kling (neu). Stefan Schneider wurde als U30-Mitglied erneut gewählt, der von den Referees vorgeschla­gene Schiedsric­hterobmann Jürgen Hecht bestätigt. ● Volker Wedel, der im Mai 2017 zurückgetr­eten war, wurde in Neusäß zum Ehren-Bezirksvor­sitzenden ernannt. Er stand von 2006 an elf Jahre an der Spitze der schwäbisch­en Fußballer. ● Soll in den Bezirkslig­en künftig nach einer GelbRoten Karte für einen Kicker eine automatisc­he Sperre eingeführt werden? Die Delegierte­n waren sich uneins, jeweils 50 Prozent stimmten für Ja oder Neun. Klarer war das Ergebnis bei der Frage, ob alle A-Junioren, die bereits 18 Jahre alt sind, in Herrenteam­s eingesetzt werden dürfen. 57,7 Prozent sind dafür. Eine endgültige Entscheidu­ng fällt beim bayerische­n Verbandsta­g am 4./5. Mai. ● Soll in den Spielklass­en von der Kreisliga abwärts künftig die Saison nicht schon im Mai, sondern erst im Juni enden? Das hätte zur Folge, dass zwischen den Bezirksund Kreisligen keine gemeinsame Relegation gespielt werden kann. Eine knappe Mehrheit der Delegierte­n stimmte dagegen.

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Foto: Schöllhorn Nun auch offiziell die Num mer eins im schwäbi schen Fußball: der bis herige kommissari­sche Bezirksvor­sitzende Jo hann Wagner.

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