Illertisser Zeitung

„Nicht mit der Axt durch die Kabine“

Augsburger Panther sind enttäuscht. Sie haben ihr Saisonziel, das Erreichen der Play-offs, verpasst. Trotzdem soll es keinen radikalen Umbau der Mannschaft geben

- VON ANDREAS KORNES

Für die Augsburger Panther ging es am letzten Spieltag der DEL-Hauptrunde um nichts mehr. Durch den Sieg der zehntplatz­ierten Schwenning­er gegen Iserlohn vom Freitag war die letzte Chance auf die Play-offs schon dahin. Das Heimspiel am Sonntagnac­hmittag gegen Mannheim hatte nur noch statistisc­hen Wert. Unterhalts­am war es für die 6055 Zuschauer aber allemal. 3:4 (0:2, 3:0, 0:1, 0:1) unterlagen die Panther nach Penaltysch­ießen und beenden die Spielzeit auf Platz zwölf. In der Vorsaison war es noch Rang sechs. Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl verspürte deshalb „schon eine gewisse Enttäuschu­ng. Die Saison war leider zu kurz. Ein Saisonende am 4. März mag hier niemand haben.“

Nach wie vor habe er das Gefühl, dass mit der aktuellen Mannschaft mehr möglich gewesen sei. Sigl: „Das haben wir in vielen Spielen bewiesen. Leider ist es nicht gelungen, das konstant abzurufen.“Speziell in Spielen gegen Gegner, die vermeintli­ch auf Augenhöhe sind, habe die Mannschaft zu oft Federn lassen müssen. Trotzdem will der PantherBos­s nicht von einer gescheiter­ten Saison sprechen. „Das ist ein Blechschad­en, aber kein Totalschad­en.“In den kommenden zwei Wochen gehe es darum, die zurücklieg­enden 52 Spiele intensiv zu analysiere­n. Daran beteiligt: Panther-Boss Sigl selbst und der komplette Trainer- stab. „Intern werden wir alles hinterfrag­en und nach Erklärunge­n suchen.“Das sei Standard am Ende einer Spielzeit. „Das haben wir auch nach der sehr erfolgreic­hen vergangene­n Saison gemacht. Aber jetzt wird es möglicherw­eise mehr Resultate geben. Vielleicht war man von einem großen Erfolg wie letzte Saison ein bisschen geblendet“, sagte Sigl. Trainer Mike Stewart ärgerte sich vor allem über die vielen knappen Niederlage­n der Saison. „Das

Die Hoffnung starb am vorletzten Spieltag. Das vorzeitige Ende der Eishockey-Saison für die Augsburger Panther hatte sich jedoch schon viel früher abgezeichn­et. Eine Niederlage­nserie im November konnten sie nicht mehr aufholen. Mannschaft­en mit einem vergleichs­weise bescheiden­en Etat wie Augsburg kann es in der Deutschen Eishockey-Liga immer passieren, dass sie mehrere Spiele am Stück verlieren.

Umgekehrt passiert es ihnen dagegen nur sehr selten, dass sie eine ähnliche Serie an Siegen zustande bringen. Dafür fehlt es an individuel­ler war unser 19. Spiel, das wir mit einem Tor Unterschie­d verloren haben. Das ist der Hauptgrund, dass wir nicht weiterspie­len dürfen.“

Einen radikalen Umbau der Mannschaft werde es trotz des verpassten Saisonziel­s nicht geben. „Wir werden nicht mit der Axt durch die Kabine gehen. Das wird alles ruhig und seriös abgehandel­t. Und wir werden dort, wo wir glauben, dass es nötig ist, handeln. Es gibt viele Spieler, in die wir auch weiter Vertrauen haben“, kündigte Sigl an. Seine Angestellt­en dürften sich mit dem Verpassen der Playoffs auch selbst geschadet haben. Denn, so Sigl: „Wir haben ein sehr intensives Prämiensys­tem, wenn es in die Play-offs geht. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass ein paar Wochen Urlaub das aufwiegen.“

Die Gäste aus Mannheim dagegen dürften dem Thema Urlaub noch eher abwartend gegenübers­tehen, für sie beginnt jetzt die beste Zeit des Eishockey-Jahres. Mit dem gestrigen Sieg in Augsburg beendet die Mannschaft mit dem zweitgrößt­en Etat der DEL die Hauptrunde auf Rang fünf. Sinan Akdag (4.) und Matthias Plachta (12.) hatten die Adler im ersten Drittel in Führung geschossen, doch Thomas J. Trevelyan (28.), Jordan Samuels-Thomas (38. in Unterzahl) und Mark Cundari drehten die Partie im zweiten Abschnitt, ehe Mannheims Andrew Desjardins zum 3:3 ausglich (51.). In der fünfminüti­gen Verlängeru­ng fiel kein Treffer. Im Penaltysch­ießen mussten zwölf Schützen antreten, ehe die Entscheidu­ng feststand. Mannheims Garrett Festerling sicherte den Gästen den Zusatzpunk­t. Die Adler treffen nun im PlayoffVie­rtelfinale auf den ERC Ingolstadt.

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Foto: Siegfried Kerpf Aus und vorbei: Die Augsburger Panther haben die Play offs verpasst und mussten sich am Sonntag nach der 3:4 Heimnieder­lage von ihren Fans für diese Saison verabschie den.

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