Vermisst: Der klare Klang in St. Michael
Kettershausen unterstützt Sanierung der Orgel. Zwei weitere Zuschüsse werden bewilligt
Ein Antrag der katholischen Pfarrei hat auf der Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung in Kettershausen gestanden: Es ging um die Bitte um finanzielle Unterstützung für die Reparatur der Orgel in der Sankt-Michaels-Kirche. Die denkmalgeschützte Kirchenorgel ist sanierungsbedürftig. Doch das war nicht das einzige Thema der Sitzung. Hier ein Überblick. ● Das Instrument stammt aus dem Jahr 1912 und wurde von der Augsburger Orgelwerkstatt Koulen als Opus 179 gebaut. Laut Antragsschreiben wurde das Musikinstrument bereits bei einer Überprüfung im Jahr 2008 als reparaturbedürftig bewertet. Nun soll es instandgesetzt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 68 000 Euro – inklusive der Behandlung der Holzteile gegen Holzwürmer.
Die Reparaturkosten seien laut eines Schreibens von der Kirchenverwaltung komplett selbst zu tragen, da die Diözese keine Gelder zur Verfügung stelle. Die Orgel würde teilweise nicht mehr gut klingen, sagte dazu Bürgermeisterin Susanne Schewetzky. Sie sah Handlungsbedarf, zumal es sich bei der Orgel auch um ein kulturhistorisches Denkmal handele. Dritter Bürgermeister Daniel Sonntag merkte an, dass zunächst abgewartet werden sollte, ob die Denkmalstiftung eine Förderung zusichert. Rat Clemens Winter befürwortete einen höheren Zuschuss als die üblichen 20 Prozent. Mehrfach kritisiert wurde im Gremium, dass hier vonseiten der Diözese keine Unterstützung zu erwarten sei. Schließlich einigte sich der Gemeinderat auf einen Zuschuss von 15 000 Euro. Der Beschluss fiel einstimmig. ● Weiter auf der Agenda stand im Gemeinderat eine Kostenvereinbarung zwischen dem Verband für Ländliche Entwicklung und der Gemeinde Kettershausen für eine tiefergehende Planung zur Vorbereitung der Dorferneuerung. Vonseiten des Amts sei Kettershausen fest für Mittel aus dem Fonds der Dorferneuerung ab Ende 2019 eingeplant, sagte Bürgermeisterin Schewetzky. Der Vertrag selbst wird zwischen dem Verband für Ländliche Entwicklung als Auftraggeber und einem in Kettershausen tätigen Planungsbüro als Auftragnehmer abgeschlossen, hieß es. Die Kosten wurden mit 52400 Euro beziffert und beinhalten Planungsarbeiten im Ort und in Sachen Grünordnung. Davon übernimmt der Verband 65 Prozent und die Gemeinde Kettershausen 35 Prozent. Der Gemeindeanteil beläuft sich somit auf etwa 18 000 Euro. Einstimmig entschieden die Räte, die Bürgermeisterin mit der Unterzeichnung und dem Abschluss der Kostenvereinbarung zu beauftragen. ● Ohne Gegenstimme wurde ein weiterer Beschluss gefasst: die Übernahme der Materialkosten für eine Betonhalterung für den Maibaum. Der Feuerwehrverein Kettershausen wolle diese in Eigenleistung fertigen, hieß es. Wie im Antragsschreiben des Vereins erläutert, musste der Maibaum bislang jedes Jahr aufs Neue aufwendig eingegraben werden. Der Stamm musste zudem jedes Jahr mit einem Bagger ausgegraben werden. Problematisch sei, dass das Loch jedes Mal größer werde, da immer wieder lockeres Material nachrutsche. Aus Sicherheitsgründen wolle man den Baum nun nicht mehr so aufstellen. Es ist geplant, ein Betonrohr samt Verstärkungen fest einzugraben und den Baum mit großen Holzkeilen zu befestigen. Das soll 1600 Euro an Material kosten. Bürgermeisterin Schewetzky begrüßte die Idee. Ebenso wie ihr Vize Markus Koneberg: Die Sache diene dem Erhalt des Brauchtums und sollte unterstützt werden, sagte er.