„Positiv denken“
Trainer Manuel Baum sieht die derzeitige Situation vor der Partie gegen Hannover als Herausforderung
Die Luft ist in den vergangenen Wochen dünner geworden. Der Fußball-Bundesligist FC Augsburg, der noch in der Vorrunde zu den Überraschungsteams der Liga zählte, kommt momentan nicht so in Tritt. 0:2 in Leipzig, 0:1 gegen Stuttgart, 1:1 in Dortmund und zuletzt 0:2 gegen Hoffenheim.
FCA-Trainer Manuel Baum fehlt derzeit allerdings häufig Qualität. Für den FCA ist es äußerst schwierig, Spieler wie Alfred Finnbogason, Jeffrey Gouweleeuw, Kevin Danso oder Raphael Framberger (alle verletzt) ohne Weiteres zu ersetzen. Zuletzt fehlte Baum auch der gelbgesperrte Caiuby. Wenigstens ist der Brasilianer am morgigen Samstag (15.30 Uhr) beim Neuling Hannover 96 wieder mit von der Partie.
Baum versucht, Optimismus zu verbreiten: „Es ist egal, wie eine Verletztenliste aussieht, man muss immer positiv denken und das Ganze als Herausforderung sehen.“Aufgrund der personellen Situation saß Jugendspieler Simon Asta gegen Hoffenheim auf der Bank. Der 20-jährige Kilian Jakob wurde ins kalte Wasser geworfen und spielte von Beginn an.
„Es tut schon weh, wenn erfahrene Spieler wie Jeff oder Alfred fehlen. Aber wir haben zuletzt in Dortmund oder auch gegen Frankfurt bewiesen, dass wir, wenn wir als aggressive Mannschaft auftreten und gut verteidigen, auch gewinnen können. Aber trotzdem fehlt uns im Moment die Konstanz.“Das derzeitige Leistungstief des FCA kommt für Baum nicht ganz überraschend. „Intern haben wir ja öfter kommuniziert, dass es auch mal Phasen geben wird, die schwieriger sind. Wir waren in der Situation, dass wir als Außenseiter in die Saison gestartet sind und dann ganz gut gespielt haben. Aber jetzt nehmen uns die Gegner bewusster wahr und damit ist es für uns schwieriger geworden. Mit dieser Situation müssen wir jetzt umgehen“, so der Trainer.
Der Coach hat vor Hannover Respekt: „Für einen Aufsteiger machen die das richtig gut. Das ist eine starke Pressingmannschaft, die haben viel Aggressivität und viel Mentalität auf dem Platz. Das wird ein harter Brocken.“Gegen kein Team in der Bundesliga hat Hannover eine bessere Bilanz als gegen den FCA. In bisher elf Bundesliga-Partien gewann Hannover sechsmal. Dreimal gab es ein Remis und nur zwei Siege gab es für den FCA.
Momentan kursiert das Gerücht, dass Stürmer André Hahn wieder zurückkehrt, wenn sein jetziger Verein der Hamburger SV am Ende der Saison absteigt. Für Baum ein Thema am Rande: „Wir haben da ja eine Aufteilung. Für die Kaderplanung ist unser technischer Direktor Stephan Schwarz zuständig. Der Markt wird ja immer von uns beobachtet und dann entscheiden wir gemeinsam, wer zu uns passt.“
Sport kann mehr sein, als plumper Leistungsvergleich. Den Beweis dafür treten ab heute 600 Sportler mit Behinderung in Pyeongchang an. Die Geschichte der Rollstuhl-Curlerin Christiane Putzich aus Füssen ist nur eine von vielen. In unserer gestrigen Ausgabe hat sie erzählt, wie der Sport ihr dabei half, neuen Lebensmut zu finden, als eine heimtückische Krankheit sie in den Rollstuhl zwang. Die Paralympics sind ein Treffen derer, die Hoffnung machen. Auch das unterscheidet sie von den Olympischen Winterspielen, die vor knapp zwei Wochen endeten. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass es in Südkorea einen Ansturm auf die Tickets gibt.
Dabei wäre es vielen Sportlern mit Behinderung lieber, die Unterschiede seien geringer, als sie es (noch) sind. Viele wollen gemeinsame Wettkämpfe mit den Sportlern ohne Behinderung. Das wäre ein starkes Signal der Gleichberechtigung. Es würde dabei helfen, Barrieren in den Köpfen der Menschen einzureißen.
Dabei sind sich olympischer und paralympischer Sport auch so schon näher gekommen. Näher, als viele glauben wollen. Näher, als gut ist. Die Idee, die Paralympics seien ein Rückzugsort des sauberen Sports, ist naiv. Und falsch. Behinderte manipulieren genauso wie Nicht-Behinderte. Auf diese Formel haben wir es an dieser Stelle schon vor den Paralympischen Spielen in Rio gebracht.
Damals allerdings hatte es noch einen entscheidenden Unterschied gegeben, denn vor zwei Jahren hatte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) den russischen Behinderten-Sportverband komplett ausgeschlossen. Ganz im Gegensatz zu Thomas Bach & Co., die Russland Sommers wie Winters jede Menge Schlupflöcher ließen.
Jetzt ist aber auch das IPC eingeknickt. Unter seinem neuen Präsidenten Andrew Parsons wurden die Regelverstöße rund um die Winterspiele 2014 in Sotschi offenbar neu bewertet. Alles gar nicht so schlimm, lautet das Urteil jetzt. Wie es zustande kam? Egal. Fakt ist: Russland nimmt an den Paralympics teil. Zwar unter neutraler Flagge und ohne Hymne. Aber dabei. Ohne je ein offizielles Wort zum McLaren-Report verloren zu haben, in dem die Beweise für staatlich unterstütztes Doping zusammen getragen wurden. Keine Entschuldigung. Warum auch? Läuft doch.