Damoklesschwert
Lustige Liebesgeschichte oder Abrechnung mit dem Internet-Zeitalter?
Einem Pariser wird vorausgesagt, dass er sich verlieben und einen Mord begehen wird. Die Prophezeiung schwebt wie ein Damoklesschwert über ihm. Der Spielfilm „Die Weissagung“von Manuel Schapira bewegt sich zwischen Krimi, Psychodrama und schlichter Liebeskomödie und wird heute um 20.15 Uhr auf ausgestrahlt.
Paul (Manu Payet), ein sympathischer, ziemlich durchschnittlicher junger Pariser Anfang 30 hat die virtuelle Welt satt. Er löscht seine Internet-Profile und legt sich ein altmodisches Handy zu. Besonders die Partner-Portale sind dem Grafikdesigner ein Dorn im Auge: „Ist doch deprimierend, dass sich da alle verkaufen, als wären sie Waschpulver.“Paul will sich „wieder in die Realität einklinken“, wie seine Langzeit-WG-Mitbewohnerin erkennt. Da weiß er noch nicht, welch undurchschaubaren Fallstricke ihn in dieser Wirklichkeit erwarten.
Denn: Auf einer Party sagt ihm eine übersinnlich begabte Frau voraus, dass er sich heftig verlieben und einen Mord begehen werde. Tatsächlich lernt Paul kurz darauf unter fantastischen Umständen die bildschöne Hutmacherin Camille (Alma Jodorowsky) kennen. Und es beginnen sich Situationen zu häufen, in denen Menschen seinetwegen beinahe ums Leben kommen.
Der Film, der im Original „Damocles“heißt, beginnt verheißungsvoller, als er sich weiterhin entwickelt. Er startet wie eine Abrechnung mit dem Internet-Zeitalter, setzt sich dann als existenzieller Krimi über Vorherbestimmtheit fort – und endet schließlich als eher simpel vorhersehbare Liebesgeschichte samt komödiantischem Einschlag.