Vier Jahrzehnte in der Schule
Mit Eveline Kahler endet eine Ära an der Bischof-Ulrich-Grundschule in Illertissen
Nach vier Jahrzehnten in ihrem Lieblingsberuf „Lehrerin“hat sich Eveline Kahler, 64 Jahre, aus dem Schuldienst verabschiedet. 36 Jahre unterrichtete sie an der Bischof-Ulrich-Grundschule, ab 1992 als Konrektorin, sodass sie mit dem Haus verbunden ist wie kaum ein anderer.
Mit fünf Rektoren hat sie in dieser Zeit zusammengearbeitet, wobei sie selbst dieses Amt bei Anfragen des Schulamtes stets abgelehnt habe, wie sie erzählt. Ihre lange Erfahrung kam ihr jedoch unter anderem zugute, wenn es galt, für erkrankte Lehrer schnellen Ersatz in die Klassen zu schicken oder zusätzliche Veranstaltungen in den fast rundum belegten Räumen der Schule unterzubringen. Denn sie organisierte und plante diese Dinge.
Dass sie Lehrerin werden wollte, wusste Eveline Kahler seit ihrer vierten Grundschulklasse. Sie wuchs in einem kleinen Ort bei Manching (Kreis Pfaffenhofen an der Ilm) auf und absolvierte ihr Studium in Eichstätt. Dann hat es sie mit ihrem Verlobten nach Schwaben verschlagen, wo sie in Illerberg in eine Klasse mit 43 Schülern kam. „Dabei hatte ich mir eine Stelle in Oberbayern oder Mittelfranken gewünscht“, erinnert sie sich. Der Rektor ihrer späteren Schule in Ay, wo sie 1975 bis 1981 tätig war, habe ihr das Arbeiten so angenehm gemacht, dass sie sich zum Bleiben entschloss. Es folgte ein Jahr an der Hauptschule Illertissen und 1982 bekam sie eine zweite Klasse in der Bischof-UlrichGrundschule. Besondere Erlebnisse aufzuzählen fällt ihr schwer, denn alle Tätigkeiten hätten ihr Freude gemacht. „Die Frage ist höchstens, wie schön etwas war. Gar nicht schön hat es nie gegeben“, sagt sie.
In den zurückliegenden Jahren führte sie Ganztagsklassen und bekam dabei Einblick in viele Probleme ihrer Schüler. „Man wird unweigerlich zur Bezugsperson und die Kinder brauchen Zuwendung.“Kahler hat selbst zwei Kinder. „Der Nachmittag galt erst den Kindern, dann begann ich mit meiner Schularbeit.“In Zeiten von Ganztagsklassen sei das heute bestimmt schwieriger, glaubt sie.