Neuer Supermarkt für Buch
Zwischen Buch und Obenhausen wird eine 2,9 Hektar große Fläche für Betriebe angeboten. Bisher sollen eine Tankstelle und ein Lebensmittelhändler dort ihren Platz finden
Der Markt Buch hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt: Eine Filiale des Supermarkts Netto siedelte sich an der Obenhauser Straße an, ein SchnellImbiss kam vergangenes Jahr dazu und auch, was die Wohnbebauung angeht, tut sich einiges in der fast 4000 Einwohner zählenden Gemeinde und den Ortsteilen. Und jetzt steht, wie berichtet, ein neues Großprojekt an: Zwischen Buch und Obenhausen soll ein rund 2,9 Hektar großer Gewerbepark entstehen.
Wie Bürgermeister Roland Biesenberger (CSU) während der Gemeinderatssitzung mitteilte, möchte die Lebensmittelkette Feneberg aus Kempten eine Fläche des vorgesehenen Gewerbeparks für sich nutzen. Auch eine Tankstelle soll sich an der Ecke Staatsstraße/Gewerbestraße niederlassen. Der Bedarf sei dafür da, sagte der Bürgermeister. Der Gewerbepark sei daher eine positive Entwicklung für den Ort und die Bürger. Das neue Gebiet ist zwischen Staatsstraße und Fuggerstraße geplant.
„Dieses Gebiet begleitet uns bald 20 Jahre“, sagte Biesenberger mit Blick auf vergangene Diskussionen zu der auch als „Trenngrün“bezeichneten Zone. Das Gremium habe viel und lange verhandelt, so der Bürgermeister. „Wir sind jetzt so weit, dass wir ein vernünftiges Konzept vorstellen können.“Ziel des Gewerbeparks Buch-Obenhausen ist laut Bebauungsplan, den Markt als Kleinzentrum zu stärken.
Neben des Lebensmittelhändlers, der eine Verkaufsfläche von rund 1200 Quadratmetern haben wird und der Tankstelle mit Waschanlage, sollen auch weitere Betriebe die Möglichkeit haben, sich auf den Flächen niederzulassen. Planerin Iris Haas vom Planungsbüro Zint & Häußler, teilte auf Nachfrage mit, dass auf den weiteren Arealen kein Einzelhandel vorgesehen sei, sondern die Grundstücke dem Gewerbe vorbehalten wären. Die Feneberg Filiale soll also der einzige Einzelhandelsbetrieb mit dem Sortimentbereich Nahrung auf dem Areal bleiben.
Die Gebäude in dem Gebiet sollen laut Haas eine Höhe von zwölf Metern nicht überschreiten. Zulässig sind laut Bebauungsplan Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser und öffentliche Betriebe sowie unter anderem Bürogebäude. Und die beiden bereits bestehenden Hallen gegenüber der angedachten Tankstelle und des künftigen Lebensmittelgeschäfts, also zwischen Staatsstraße im Norden, Roth im Westen und Gewerbestraße im Osten, bleiben laut Haas bestehen. Wohnungen sind in dem Gewerbepark nicht zulässig. Der Anschluss an das Gebiet könnte einerseits über die Gewerbestraße und andererseits auch über Fuggerstraße erfolgen, sagte Haas während der Sitzung. Auch eine Ringstraße sei möglich.
Mit der Ansiedlung von kleinund mittelständischen Betrieben am nördlichen Ortsrand von Buch könnte das Angebot an Arbeitsplätzen für die Gemeinde und deren Ortsteile verbessert werden. Dieser Meinung war zumindest ein Großteil der Gemeinderäte. Wolfram Dauner von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Buch (UWG) war jedoch anderer Ansicht. „Ich bin der Meinung, man kann alles zubauen, man muss aber nicht alles zubauen“, sagte er. Er sehe dieses „Mammutprojekt“kritisch. Dauner befürchtete, dass sich der Vollsortimenter, der sich dort ansiedeln will, negativ auf die heimischen Geschäfte, wie Metzger, auswirken könnte. Gerhard Unglert (CSU) sagte an Dauner gewandt: „Wenn es nach Ihnen geht, dann werden schon mittags um 12 Uhr die Gehwege hochgeklappt.“Ginge es nach Dauner, würde sich Buch nicht weiter entwickeln und hätte gar nichts, so Unglert. Und auch Rainer Schmid (Freie Wähler Buch) war der Meinung, dass sich im Ort einiges getan habe und das sei gut so. Roland Biesenberger war gleicher Ansicht. Der geplante Gewerbepark passe von der Größe her und von den vorgesedie henen Betrieben und Flächen für örtliches Gewerbe gut zu der Kommune.
Wann der Gewerbepark entstehen wird, konnte Planerin Iris Haas auf Nachfrage noch nicht sagen. Es könne schon mindestens ein bis zwei Jahre dauern, bis sich der erste Betrieb ansiedeln wird, sagte sie. Momentan stehe man noch am Anfang des Verfahrens.
Die Gemeinderäte stimmten dem Vorhaben – unter anderem dem Vorentwurf der Flächennutzungsplanänderung und die frühzeitige Bürgerbeteiligung – mit jeweils der Gegenstimme von Wolfram Dauner zu.