Warnstreiks an Ulmer Uniklinik
Gewerkschaft übt scharfe Kritik an der Personalpolitik
Im Tarifkonflikt an den Universitätskliniken kündigt die Gewerkschaft Verdi eine härtere Gangart an. In der kommenden Woche werden am Donnerstag und Freitag Beschäftigte der Universitätsklinik Ulm zu Warnstreiks aufgerufen. In fünf Verhandlungsrunden zwischen dem Arbeitgeberverband Unikliniken Baden-Württemberg und Verdi wurde bislang keine Einigung erzielt. Ein Spitzengespräch zwischen Vertretern beider Parteien brachte nicht den erhofften Durchbruch, hieß es. „Die Hoffnung stirbt bekanntlich als Letzte“, bedauert Maria Winkler, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks, die Entwicklung. Sie habe bis zum Schluss eine Lösung am Verhandlungstisch nicht ausgeschlossen, sagte die Gewerkschafterin.
„Viele Kolleginnen und Kollegen sind am Ende ihrer Kräfte und brauchen endlich Entlastung in ihrem Arbeitsalltag“, so Jonas Schamburek, Gewerkschaftssekretär. Der geforderte Tarifvertrag soll Mindestpersonalbesetzungen regeln, die nicht unterschritten werden dürfen. „Auf vielen Stationen am Ulmer Uniklinikum gehören Notbesetzungen zum traurigen Pflegealltag“, berichtet Jonas Schamburek, jetzt „steht die Pflege auf für verlässliche Vereinbarungen, um die eigene Gesundheit zu schützen und gute Arbeitsbedingungen für eine sichere Patientenversorgung zu schaffen“.
„Mit seiner Personalpolitik am Uniklinikum Ulm sägt der Klinikvorstand selbst am Ast für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung“, kommentiert Maria Winkler die öffentlichen Aussagen des ärztlichen Direktors zur Grippewelle. „Die Personaldecke am Klinikum ist derart auf Kante genäht, dass bereits ein kleiner Husten zum Kollaps führt.“Es fehle vor allem an ausreichendem Personal und an konkreten Konsequenzen, wenn es zu Überlastungen komme.