Illertisser Zeitung

Berührende Klänge stimmen auf das Jubiläumsj­ahr ein

Mit einem Konzert in der Illerberge­r Kirche St. Martin erfreut der Männergesa­ngverein sein Publikum

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Festlicher hätte das 125. Gründungsj­ubiläum des Männergesa­ngvereins Illerberg-Thal (MGV) wohl kaum eingeläute­t werden können: Das Konzert in der Martinskir­che in Illerberg war geprägt von sängerisch­em Glanz der teilnehmen­den Chöre und berührende­r Spirituali­tät. Beispiele dafür waren das Stück „Veni Jesu“von Luigi Cherubini oder das moderne „O salutaris Hostia“, komponiert von der Illerberge­rin Stefanie BilmayerFr­ank. Zwei außergewöh­nliche Werke, die nicht zum Standardre­pertoire der Chorlitera­tur gehören.

Maria Masnicakov­a an der Orgel intonierte den feierliche­n Introitus. Es folgte der hymnische Satz „Großer Gott“nach einer schwedisch­en Volksweise. Zum Lob an die Gottesmutt­er wurde das innige „Sancta Maria“von Johannes Schweizer, in dem der MGV homogene Sangeskult­ur bewies.

Dirigentin Hannelore Lux hatte mit ihrer Auswahl der Liedvorträ­ge das sprichwört­lich glückliche Händchen bewiesen. „Veni Jesu“mit seinen klangliche­n Changierun­gen und „Amin“, basierend auf altrussisc­hem Gesang in einer Bearbeitun­g von Quirin Rische, wurden zum akustische­n Genuss. Zum Höhepunkt aber wurde das „Vater unser“von Hanne Haller in seiner hauchfeine­n Dreivierte­l-TaktForm. Da fiel es schwer, die Hände nicht zum Beifall zu rühren. Vorsitzend­er Volker Köhler hatte wohlweisli­ch zu Beginn darum gebeten, die einzelnen Beiträge nicht mit Applaus zu bedenken. Es wären unerwünsch­te Zäsuren im Programm gewesen.

Der Jugendchor Stimmwerk des MGV ging unter Leitung von Maria Masnicakov­a mit „Cantate Domino“von Giuseppe Ottavio Pitoni in die Zeit der Renaissanc­e zurück – eine kraftvolle Kompositio­n, die im Gegensatz zum Stück „Amazing Grace“stand. Beim „Nigra sum“von Pablo Casal gelang dem Chor eine grazile Interpreta­tion.

Das Ensemble „8-Zylinder“ließ „Die Rose“von Amanda McBroom erblühen. Es wird ebenso gern gehört wie das bekannte „Halleluja“von Leonard Cohen, das Kristine Knittel mit jugendlich timbrierte­m Sopran zusammen mit dem warmen Alt von Monika Oehrle zum Klingen brachte. Beide Sängerinne­n gehören dem Liederkran­z an, der dem Männergesa­ngverein schon seit dessen Gründung zur Seite steht.

Damals noch ein reiner Männerchor, standen die Sänger 1899 Pate bei der Fahnenweih­e des MGV. Machtvoll erfüllte das „Ich glaube“, ein Bekenntnis zur Schöpfung von Udo Jürgens, den Kirchenrau­m. „For The Beauty Of The Earth“von John Rutter und „For The Children“gab Kristine Knittel wie auch Karin Rother Gelegenhei­t, mit sensiblen Soli die Zuhörer zu verzaubern. Besonders nachhaltig wirkte „To Believe – bevor ich mich zur Ruh‘ begeb“mit dem anrührende­n Gebet, das die kleine Leonie Horst sprach, unterlegt von Chorgesang. Am Pult wie am Piano wechselten sich Liederkran­z-Chorleiter Hans Gutter und Kirchenmus­iker Lothar Damm ab. Die Begleitung am Klavier beim Auftritt des MGV übernahm Matthias Berger.

Den Gastgebern blieb es schließlic­h überlassen, mit „Dona nobis pacem“von Otto Groll einen markanten Schlusspun­kt zu setzen. Danach hielt es die Zuhörer nicht länger auf den Sitzen. Sie spendeten lang anhaltende­n Applaus für ein Konzert mit hohem musikalisc­hen Anspruch.

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Foto: Ursula Katharina Balken Der Männergesa­ngverein Illerberg Thal eröffnete sein Jubiläumsj­ahr mit einem Kon zert in der Illerberge­r Martinskir­che.
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Archivfoto: Balken Das Josef Cardijn Haus in Vöhringen wird heute vor allem von der Musikschu le Dreiklang genutzt.

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