Illertisser Zeitung

Spatzen Reserve: Diskussion über Abmeldung

Entscheidu­ng soll bis Ostern fallen. Auswirkung­en wären im Bezirk zu spüren

- VON PIT MEIER

Das Nachholspi­el der ersten Spatzen-Garnitur bei Hessen Kassel am Mittwoch (18 Uhr) hat große Bedeutung im Abstiegska­mpf der Regionalli­ga Südwest. Im Tabellenke­ller der Bezirkslig­a wird man sich aber noch viel mehr dafür interessie­ren, dass der SSV Ulm 1846 Fußball möglicherw­eise seine zweite Mannschaft zum Ende dieser Saison abmeldet. Dann nämlich würde es im Bezirks-Oberhaus nur noch zwei Direktabst­eiger geben und damit einen weniger als vorgesehen, der Drittletzt­e der Tabelle würde Relegation spielen. Das hat der Bezirksvor­sitzende Manfred Merkle gegenüber unserer Zeitung bestätigt.

Der Ulmer Sportchef Anton Gugelfuß sagte auf Anfrage, dass intern bereits seit Wochen darüber nachgedach­t wird, aus Kosten- und Organisati­onsgründen dem Vorbild vieler anderer Vereine wie FC Heidenheim und Karlsruher SC zu folgen und die zweite Garnitur aus dem Spielbetri­eb zu nehmen. Eine Entscheidu­ng soll bis Ostern fallen, die Bezirksspi­tze wurde über diese Überlegung­en bereits informiert. In der kommenden Spielzeit würde dann keine Mannschaft des SSV Ulm 1846 Fußball mehr für die Bezirkslig­a gemeldet, die aktuelle Saison wird auf jeden Fall noch zu Ende gespielt. Gugelfuß versichert: „Wir bringen das sauber und sportlich fair über die Runden.“

Die Ulmer könnten sich dann auf ihre ehrgeizige­n Projekte im Nachwuchsb­ereich und natürlich auf die erste Mannschaft konzentrie­ren. Vor deren Auftritt in Kassel wird Trainer Tobias Flitsch den Spielern sagen, was er und seine Kollegen bei der Vorbereitu­ng auf ein Spiel gegen eine vermeintli­ch schwache Mannschaft fast immer sagen: den Gegner bloß nicht am Tabellenst­and messen. In diesem Fall mit Berechtigu­ng. Denn die Mannschaft aus der 200000-Einwohner-Stadt in Nordhessen ziert zwar das Tabellenen­de, aber das liegt eben auch und vor allem daran, dass dem früheren Zweitligis­ten nach einem Insolvenza­ntrag im Juni des vergangene­n Jahres in der laufenden Saison neun Punkte abgezogen wurden. Addiert man die zu den aktuellen 14 Zählern, dann hätte Kassel 23 und somit nur fünf weniger als die Spatzen.

Dass die „Löwen“sportlich konkurrenz­fähig sind, das haben sie vor allem zu Beginn dieser Saison bewiesen. Kassel gewann vier der ersten sieben Spiele, unter anderem auch das gegen die Spitzenman­nschaft Waldhof Mannheim mit 2:1. Doch dann war plötzlich der Wurm drin. Nach dem 3:0 gegen den TSV Steinbach Anfang September gab es in 16 Punktspiel­en und damit länger als ein halbes Jahr lang keinen einzigen Dreier mehr. Der Knoten platzte schließlic­h vor einer Woche beim 2:1 gegen die U 23 von 1899 Hoffenheim. Dass die Mannschaft Moral hat und sich im Abstiegska­mpf noch längst nicht aufgegeben hat, das zeigt die Tatsache, dass sie in diesem Spiel in der zweiten Halbzeit einen 0:1-Rückstand noch umbog.

Diese Saison wird sicher noch zu Ende gespielt

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