Sanierung der Lindenschule: Gemeinde kann auf Zuschüsse hoffen
Die Arbeiten am Gebäude in Bellenberg kommen gut voran. Warum in Aussicht gestellte Fördergelder den geplanten Einzug der Klassen verzögern könnten
Die Arbeiten für die Generalsanierung der Lindenschule in Bellenberg kommen gut voran – und die veranschlagten Kosten in Höhe von rund 3,74 Millionen Euro werden bislang um 4000 Euro überschritten. Das hat der zuständige Planer kürzlich im Gemeinderat mitgeteilt. Doch zur eingeholten Zwischenbilanz ist eine erfreuliche Nachricht dazugekommen, welche die weiteren Abläufe durcheinanderbringen könnte: Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller informierte das Gremium, dass überraschend Aussicht bestehe, von einem Investitionsprogramm des Staatsministeriums zur Verbesserung der Schulinfrastruktur zu profitieren. Der Gemeinderat war sich einig, seine Beschlüsse dahingehend anzupassen.
Wie berichtet, sollte über die Pfingstferien der Schulbetrieb von der einen Gebäudehälfte in den fertig sanierten anderen Trakt umziehen, um den Handwerkern für den zweiten Abschnitt der Renovierung Platz zu machen. Derzeit wird in der nördlichen Hälfte des Gebäudes gearbeitet, wobei der angebaute Aufzugschacht oder die Einhausung der Treppe im ersten Stock bereits fertiggestellt sind. Auch der an allen Decken erforderliche Brandschutz ist angebracht und in die Unterkonstruktion für die Deckenplatten werden zurzeit die elektrischen Kabel verlegt.
Sollte die Kommune für die nachfolgenden Sanierungsarbeiten eine Förderung beantragen, bedeute das einen vorläufigen Baustopp, bis über den Antrag entschieden sei, so die Bürgermeisterin. Bereits ausgeschriebene oder begonnene Arbeiten würden nicht mehr berücksichtigt. Vogt-Keller informierte, dass die Kommune – anders als beim Vorläuferprogramm – nun unter die etwas gelockerten Zugangsvoraussetzungen für finanzschwache Gemeinden falle. Erfahrungsgemäß würden statt wenigen großen, viele kleinere Projekte gefördert, weshalb es ratsam sei, die Förderwünsche bei der Schulsanierung in zwei Pakete aufzusplitten. „Die zuwendungsfähigen Ausgaben müssen mindestens 50000 Euro betragen und die Förderung beträgt bis zu 90 Prozent“, so Vogt-Keller. So einigten sich die Räte darauf, für die als nicht dringend erachtete Sanierung der Böden und der Außenanlagen eine Förderung zu beantragen. Während die Außenanlagen ohnehin als allerletzte Arbeiten geplant waren, würde die Renovierung der Klassenzimmerböden den geplanten Umzug über die Pfingstferien blockieren. Denn Bewerbungsende für die Förderung ist der 27. April, sodass vor Sommer mit keiner Entscheidung zu rechnen sei.
In die Beratung, wie am besten vorzugehen sei, war auch Schulrektorin Irene Schmid einbezogen worden. Sie schlug vor, den Umzug wie geplant über die Pfingstferien zu bewerkstelligen, da in den großen Ferien im Zuge der jährlichen Grundreinigung alle Klassenzimmer ausgeräumt würden: „Dann können die Böden genauso gut erneuert wer- den.“Zudem enthält der Maßnahmenkatalog weitere Posten wie Einbauschränke im Lehrerzimmer, Schülergarderoben, die Sanierung des Werkraums oder eine das gesamte Gebäude umfassende Schließanlage, die in die Förderanträge aufgenommen werden sollen.
Um auf einen positiven wie negativen Bescheid gleichermaßen vorbereitet zu sein, bewilligte der Rat einstimmig die zusätzlichen Maßnahmen vorbehaltlich der Förderzusage und legte beim gemeindlichen Eigenanteil dafür die Obergrenze von 50000 Euro fest. Kämmerin Verena Miller ergänzte, dass im Fall der Zusage ein Nachtragshaushalt vonnöten sein werde.
Ein weiterer Diskussionspunkt waren Anschaffungen für Medientechnik und IT-Ausstattung, sobald der erste Bauabschnitt abgeschlossen ist. Dafür gab es bereits vor der Sanierung Mittel von 16000 Euro. Doch die Ausführung wurde verschoben, indem der Computerraum abgeschafft und stattdessen Klassenzimmer bestückt werden. Nun soll es im Herbst ein Förderprogramm für die Digitalisierung von Schulen geben. Der Gemeinderat war sich einig, dieses abzuwarten, um es nutzen zu können.