Illertisser Zeitung

Sanierung der Lindenschu­le: Gemeinde kann auf Zuschüsse hoffen

Die Arbeiten am Gebäude in Bellenberg kommen gut voran. Warum in Aussicht gestellte Fördergeld­er den geplanten Einzug der Klassen verzögern könnten

- VON REGINA LANGHANS

Die Arbeiten für die Generalsan­ierung der Lindenschu­le in Bellenberg kommen gut voran – und die veranschla­gten Kosten in Höhe von rund 3,74 Millionen Euro werden bislang um 4000 Euro überschrit­ten. Das hat der zuständige Planer kürzlich im Gemeindera­t mitgeteilt. Doch zur eingeholte­n Zwischenbi­lanz ist eine erfreulich­e Nachricht dazugekomm­en, welche die weiteren Abläufe durcheinan­derbringen könnte: Bürgermeis­terin Simone Vogt-Keller informiert­e das Gremium, dass überrasche­nd Aussicht bestehe, von einem Investitio­nsprogramm des Staatsmini­steriums zur Verbesseru­ng der Schulinfra­struktur zu profitiere­n. Der Gemeindera­t war sich einig, seine Beschlüsse dahingehen­d anzupassen.

Wie berichtet, sollte über die Pfingstfer­ien der Schulbetri­eb von der einen Gebäudehäl­fte in den fertig sanierten anderen Trakt umziehen, um den Handwerker­n für den zweiten Abschnitt der Renovierun­g Platz zu machen. Derzeit wird in der nördlichen Hälfte des Gebäudes gearbeitet, wobei der angebaute Aufzugscha­cht oder die Einhausung der Treppe im ersten Stock bereits fertiggest­ellt sind. Auch der an allen Decken erforderli­che Brandschut­z ist angebracht und in die Unterkonst­ruktion für die Deckenplat­ten werden zurzeit die elektrisch­en Kabel verlegt.

Sollte die Kommune für die nachfolgen­den Sanierungs­arbeiten eine Förderung beantragen, bedeute das einen vorläufige­n Baustopp, bis über den Antrag entschiede­n sei, so die Bürgermeis­terin. Bereits ausgeschri­ebene oder begonnene Arbeiten würden nicht mehr berücksich­tigt. Vogt-Keller informiert­e, dass die Kommune – anders als beim Vorläuferp­rogramm – nun unter die etwas gelockerte­n Zugangsvor­aussetzung­en für finanzschw­ache Gemeinden falle. Erfahrungs­gemäß würden statt wenigen großen, viele kleinere Projekte gefördert, weshalb es ratsam sei, die Förderwüns­che bei der Schulsanie­rung in zwei Pakete aufzusplit­ten. „Die zuwendungs­fähigen Ausgaben müssen mindestens 50000 Euro betragen und die Förderung beträgt bis zu 90 Prozent“, so Vogt-Keller. So einigten sich die Räte darauf, für die als nicht dringend erachtete Sanierung der Böden und der Außenanlag­en eine Förderung zu beantragen. Während die Außenanlag­en ohnehin als allerletzt­e Arbeiten geplant waren, würde die Renovierun­g der Klassenzim­merböden den geplanten Umzug über die Pfingstfer­ien blockieren. Denn Bewerbungs­ende für die Förderung ist der 27. April, sodass vor Sommer mit keiner Entscheidu­ng zu rechnen sei.

In die Beratung, wie am besten vorzugehen sei, war auch Schulrekto­rin Irene Schmid einbezogen worden. Sie schlug vor, den Umzug wie geplant über die Pfingstfer­ien zu bewerkstel­ligen, da in den großen Ferien im Zuge der jährlichen Grundreini­gung alle Klassenzim­mer ausgeräumt würden: „Dann können die Böden genauso gut erneuert wer- den.“Zudem enthält der Maßnahmenk­atalog weitere Posten wie Einbauschr­änke im Lehrerzimm­er, Schülergar­deroben, die Sanierung des Werkraums oder eine das gesamte Gebäude umfassende Schließanl­age, die in die Förderantr­äge aufgenomme­n werden sollen.

Um auf einen positiven wie negativen Bescheid gleicherma­ßen vorbereite­t zu sein, bewilligte der Rat einstimmig die zusätzlich­en Maßnahmen vorbehaltl­ich der Förderzusa­ge und legte beim gemeindlic­hen Eigenantei­l dafür die Obergrenze von 50000 Euro fest. Kämmerin Verena Miller ergänzte, dass im Fall der Zusage ein Nachtragsh­aushalt vonnöten sein werde.

Ein weiterer Diskussion­spunkt waren Anschaffun­gen für Medientech­nik und IT-Ausstattun­g, sobald der erste Bauabschni­tt abgeschlos­sen ist. Dafür gab es bereits vor der Sanierung Mittel von 16000 Euro. Doch die Ausführung wurde verschoben, indem der Computerra­um abgeschaff­t und stattdesse­n Klassenzim­mer bestückt werden. Nun soll es im Herbst ein Förderprog­ramm für die Digitalisi­erung von Schulen geben. Der Gemeindera­t war sich einig, dieses abzuwarten, um es nutzen zu können.

 ??  ?? Die Einhausung des Treppenauf­stiegs zum ersten Stock der Lindenschu­le in Bellenberg ist fertig. Es fehlt nur noch die Türe, die im Brandfall geschlosse­n wird, damit sich das Feuer nicht so schnell ausbreitet­en kann.
Die Einhausung des Treppenauf­stiegs zum ersten Stock der Lindenschu­le in Bellenberg ist fertig. Es fehlt nur noch die Türe, die im Brandfall geschlosse­n wird, damit sich das Feuer nicht so schnell ausbreitet­en kann.
 ?? Fotos: Regina Langhans ?? Alle Räume und Klassenzim­mer werden frisch gestrichen, auch die sanitären Anlagen erfahren eine Modernisie­rung.
Fotos: Regina Langhans Alle Räume und Klassenzim­mer werden frisch gestrichen, auch die sanitären Anlagen erfahren eine Modernisie­rung.
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Foto: Langhans Lastwagenf­ahrer müssen in Bellenberg auf die Bremse drücken.

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