Wenn im Himmel kein Zimmer frei ist, ...
... geht es auf der Erde drunter und drüber. Gelungene Premiere in Babenhausen
Der Junggeselle Paul ist nicht gerade ein Glückspilz. Sowohl, was die Beziehung zum weiblichen Geschlecht anbelangt, als auch im Alltag. So trifft der Mann, gespielt von Gerhard Herzer, den einzigen Baum im Umkreis von drei Kilometern und stirbt – zumindest für einen Augenblick. Denn im Himmel angekommen, wendet sich das Blatt. Im futuristischen Büro vergibt Empfangschef Petrus, in dessen Rolle Hans Hanel schlüpft, mittels eines Computers die Zimmer im Himmel. Prompt versagt das Gerät – und Paul kann „nicht offiziell für tot erklärt“werden. Er muss stattdessen in sein irdisches Leben zurückkehren.
So beginnt die Boulevardkomödie „Im Himmel ist kein Zimmer frei“von Jean Stuart. Der Babenhauser Theaterverein feierte die Premiere des Stücks am Samstagabend im Theater am Espach. Und das Publikum schien die schauspielerische Umsetzung unter Regie von Ralf Weikinger zu gefallen: Die Zuschauer belohnten die Aufführung am Ende mit anhaltendem Applaus, sodass sich der Vorhang noch mehrmals öffnete.
Wie die Handlung um Protagonist Paul weitergeht? Das ist nicht ganz einfach. Denn Geschäftspartner André, den Ernst Schwegler perfekt verkörpert, kommt ins Spiel. Dieser hat geplant, in der Villa des Verstorbenen und mit dessen Pass eine Liebesnacht mit Sophie (Claudia Lutzenberger) zu verbringen. Dies sorgt für erste Verwirrungen. Das Ganze eskaliert, als Andrés Ehefrau Irene die Bühne betritt, gegen die „eine Cobra harmlos“sei. Sie jammert, die „meistbetrogene Frau von ganz Deutschland, nein der ganzen Welt“zu sein und flüchtet sich in die Arme von Paul, der anfangs gar nicht weiß, wie ihm geschieht.
Die Rolle der Irene spielt Katrin Bartenschlager souverän – obwohl sie dafür nur wenige Proben Zeit hatte. Mit ihrem Engagement rettete die Darstellerin die Vorführung. Gabriele Waltenberger, welche eigentlich in die Rolle der Irene schlüpfen sollte, musste aus gesundheitlichen Gründen fast in letzter Minute absagen
Zum Ende des Stückes hin wirbelt dann noch die hippe, gedanklich im Jahr 1968 verankerte Putzfrau (Elke Mesch) durch das Haus, was weitere Verwicklungen verursacht. Und auch Petrus dreht eine irdische Inspektionsrunde.
Zwei Paare, die nicht zusammengehören, unter einem Dach – kann das gut gehen? Ob sich der gordische Knoten löst, sollen die Besucher der acht weiteren geplanten Aufführungen – bis Samstag, 14. April – selbst herausfinden.
Tickets gibt es im Vorverkauf bei Textil Kast, Auf der Wies, in Baben hausen, Telefon 08333/93246, sowie an der Abendkasse.