Senden will es sauber haben
An vielen Containerstandorten stapelt sich Unrat. Wie Stadt und Abfallwirtschaftsbetrieb das Problem lösen wollen
Ein ordentlicheres Stadtbild, gerade in der Innenstadt, mahnen viele Sendener seit Jahren an. An Containerstandorten konzentriert sich das Problem: Dort stapeln sich häufig Verpackungen, Flaschen, Kartons und sogar Sperrmüll. Die Stadtverwaltung will unter anderem mit mehr Kontrollen und größeren Containern Abhilfe schaffen.
Vor allem an den ContainerStandorten Bahnhofstraße, Danziger Straße, Erich-Rittinghaus-Straße sowie Richard-Wagner-/Brucknerstraße ist die Situation besonders problematisch. Das hat sich nach Angaben der Stadtverwaltung unlängst bei einem Gespräch mit dem Leiter des zuständigen Abfallwirtschaftsbetriebs AWB gezeigt. Werkleiter Thomas Moritz informierte den Werkausschuss des Sendener Stadtrats kürzlich über die Situation. „In den Containern landet vieles, was eigentlich auf den Wertstoffhof gehört“, sagte er.
Künftig würden die Container dreimal pro Woche geleert. Vor allem vor den Wochenenden sollen die Behälter leer sein, da viele Anwohner dann wieder Abfälle einfüllen. Abgestimmt auf die Leerungen soll auch die Umgebung gesäubert werden. Eine hundertprozentige Lösung gebe es für die Müll-Ansammlungen aber nicht, betonte Moritz, „in Städten ab einer gewissen Größe muss man bestimmte Dinge tolerieren“.
Angehen will man das Problem in Senden nun mit einer Kombination mehrerer Maßnahmen. Dazu gehört, dass größere Wohnanlagen separate Container für Papier und Pappe erhalten. Das gilt beispielsweise für die Wohnareale an Bahnhof-, Borsigund Erich-Rittinghaus-Straße oder die neuen Wohnanlagen an der Haydnstraße. Diese sollen, in Absprache mit den Hausverwaltungen, auf Privatgrundstücken aufgestellt werden. Doch es soll bei Bedarf auch verstärkte Polizeikontrollen geben – vor allem am Standort Brucknerstraße/Richard-Wagner-Straße.
Bei der Neugestaltung des Bahnhofsareals will die Stadt zudem darauf hinwirken, die Situation am Containerstandplatz zu verbessern. Der AWB wird die Neugestaltungspläne in dieser Hinsicht überprüfen. Auch besteht die Hoffnung, dass eine andere Anordnung der Container Besserung bringt, da Müllsünder auch davon beeinflusst werden, ob die Container versteckt oder gut einsehbar liegen. Eine zentrale Rolle spiele auch die Information der Bürger, waren sich Verwaltung und Ausschuss einig. Dazu sollen Wurfzettel über die richtige Entsorgung informieren. Videoüberwachung bringe an den Containern wenig, sagte Bürgermeister Raphael Bögge. Wer die Verursacher sind, lasse sich damit oft nicht aufklären.
Das Problem an der Brucknerstraße sei, „dass die Container immer voll sind“, stellte Primus Schmid (CSU) fest. „Ein vielversprechender Ansatz“, sagte Edwin Petruch (CFW/FWG) zu den geplanten Schritten. Das hoffte auch Georg Schneider (SPD). Das Problem werde sich nicht ganz lösen lassen, aber „zumindest so, dass es einigermaßen ansehnlich ist“. Er regte an, in Bezug auf die Planungen am Bahnhof den bereits 2012 beschlossenen, unterirdischen Container nicht aus den Augen zu verlieren.
Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne) sagte: „Vielleicht kriegen wir den Saustall besser in den Griff.“Häufigere Leerungen, fürchtete er aber, könnten die Sache noch schlimmer machen. Doch da gab Moritz Entwarnung. Die Erfahrung zeige, dass es eher zum Vermüllen einlädt, wenn ein Standort längere Zeit nicht gesäubert werde.