Illertisser Zeitung

Kreiselbau wird aufgeschob­en

Senden verzichtet vorerst auf die Umgestaltu­ng. Das hat finanziell­e Gründe

- VON ANGELA HÄUSLER

Kommando zurück beim Kreiselbau: 2016 hatte der Sendener Stadtrat noch beschlosse­n, dass an der Kreuzung Holsteiner­straße/ Lange Straße ein Kreisverke­hr geplant werden soll. Vorerst geht es damit aber nicht weiter: Aus Kostengrün­den wird der Bau aufgeschob­en.

Der Kreisel sei im Moment kein dringendes Projekt, sagte Bürgermeis­ter Raphael Bögge im Planungs-, Bau- und Umweltauss­chuss: „Wir müssen das nicht in den nächsten fünf Jahren umsetzen, wollen es aber auch nicht komplett beerdigen“, sagte er. Spätestens, wenn es eine Osttangent­e gebe, brauche man auch diesen Kreisverke­hr.

Im Vergleich zu den aktuellen Großprojek­ten sei der Kreiselbau nachrangig, sagte auch Helmut Meisel (Grüne). Damit der Plan aber nicht in Vergessenh­eit gerät, solle der Kreisverke­hr in den nächsten Haushaltsp­länen mit aufgeführt werden – wenn auch ohne Budget. Das gefiel Georg Schneider (SPD) ebenfalls, denn so lasse sich das Vorhaben bei Gelegenhei­t wieder mit einplanen, im Moment hingegen sei das „nicht leistbar“.

Der Kreisel sei keine Pflichtauf­gabe der Kommune, vorher müssten andere Projekte bezahlt werden, sagte auch Claudia Schäfer-Rudolf (CSU). Wegen der Nähe zum geplanten Baugebiet „Am Stadtpark“erkundigte sie sich nach dem dortigen Sachstand. „Wir sind in guten Gesprächen mit dem Investor“, berichtete Bögge.

Edwin Petruch (CFW/FWG) versteht die Kopplung an eine Osttangent­e überhaupt nicht, wie er sagte. Es wundere ihn, „dass es jetzt auf einmal heißt, wir brauchen den Kreisverke­hr nicht“. Schließlic­h sei er infolge eines schweren Unfalls an der Kreuzung beschlosse­n worden, auch, um den Schulweg für Kinder sicherer zu machen. Das Geld für den Kreisel könne an andere Stelle eingespart werden, womöglich beim Kindergart­enbau in der Weberei. Der komme mit neun Millionen Euro für neun Gruppen sehr teuer, in Ulm gehe das offenbar günstiger. Mit seinem Antrag, den Kreisverke­hr 2019 zu bauen, scheiterte Petruch aber. Dafür waren nur vier von elf Ausschussm­itgliedern.

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