Illertisser Zeitung

Wird Illertisse­n auch Theatersta­dt?

Die Schwabenbü­hne will Gastgeber für den Verband Deutscher Freilichtb­ühnen werden. Das Ensemble bereitet sich schon auf den Sommer vor. Dabei geht es immer profession­eller zu

- VON REGINA LANGHANS

Soll Illertisse­n – also die Kommune, die sich gerne als Gartenstad­t sieht – nun auch Theatersta­dt werden? Wenn es nach der Schwabenbü­hne geht, ja. Das profession­ell arbeitende Laientheat­er hat die Kontakte zum Verband Deutscher Freilichtb­ühnen (VDF) wieder aufgefrisc­ht: Vorsitzend­er Dirk Tiefenbach und Illertisse­r Mimen reisten zu Tagungen und wollen im Gegenzug nächstes Jahr im Oktober Gastgeber spielen, wenn sich der Verband trifft. Dies teilte der Vorsitzend­e in der Jahresvers­ammlung den Mitglieder­n mit.

Der Verband werde den Tagungsort jedoch erst noch festlegen. Der Vorsitzend­e sieht aber schon Chancen für Illertisse­n: „Ich glaube nicht, dass sich viele bewerben, denn es muss einiges geboten werden, zum Beispiel genügend Hotelzimme­r.“Diese sowie die Schranne als Veranstalt­ungsort habe er schon mal reserviert. Die Tagung mit Workshops und Vorträgen soll Freitagmit­tag bis Sonntag dauern. Um Inhalte würde sich der Verband kümmern, wobei es letztes Mal um interessan­te Themen wie Pyrotechni­k, Licht und Ton ging.

Die Schwabenbü­hne steckt auch schon mitten in den Vorbereitu­ngen für den Freilichts­ommer. Wobei dem 138 Mitglieder zählenden Verein – darunter 30 Jugendlich­e unter 18 Jahren – ein Kraftakt bevorsteht: das von Baumaschin­en zerpflügte Gelände in die ansehnlich­e Grünlandsc­haft zurück zu verwandeln. Wie berichtet, wird derzeit die Tribüne erneuert, und die Handwerker seien in Verzug, wie der Vorsitzend­e informiert­e. Die Zeit dränge, denn die Eröffnung am Freitag, 1. Juni, mit Willi Astors Comedyshow „Reimtime“und einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 3. Juni, rücken näher. Deshalb hätten schon Arbeitstea­ms zu werkeln begonnen, etwa um die Stromverso­rgung vom Elektrikhä­uschen am Eingang unter die Tribüne, Rasen- und Spielfläch­en zu verlegen. Inzwischen verfüge der Verein sogar über eine eigene Licht- und Tontechnik, die die Mitglieder bedienen könnten. Der Einlassber­eich wird durch den Umbau verändert werden, so Dirk Tiefenbach.

Die Neugestalt­ung mit Kosten von etwa 10 000 Euro sei heuer aber noch nicht geplant. Denn dieses Jahr gelte es den Tribünenne­ubau zu finanziere­n. Die dafür vorgesehen­en rund 129000 Euro hat der Verein noch nicht beisammen.

Bürgermeis­ter Jürgen Eisen würdigte die künstleris­che Leistung der Schauspiel­er, sagte aber, aus Gründen der Gleichbere­chtigung gebe es nur einen Zuschuss von zehn Prozent, was 12900 Euro entspricht. Die Schwabenbü­hne finanziert ihren Spielbetri­eb ausschließ­lich aus Eintrittsg­eldern und Spenden. So hat ihr vergangene­n Sommer das kalte Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht: Shakespear­es „Der Sturm“hatte 1318 Zuschauer, eine Vorstellun­g entfiel ganz, was der Auslastung von 33 Prozent entspricht. Das Märchen „Dornrösche­n“zählte 4923 Besucher. Der Winterkrim­i „Schau nicht unters Rosenbeet“war zu 88 Prozent besucht und stieß auf große Resonanz. Die Inszenieru­ngen diesen Sommer sollen 100000 Euro kosten. Das Erwachsene­nstück heißt „Don Camillo und seine Herde“. Regie führt Franziska-Theresa Schütz. Die Jugendbühn­e spielt „Der kleine Muck“. Regisseur Richard Aigner hat mit den Proben schon begonnen.

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Foto: R. Langhans Derzeit noch Großbauste­lle: Mit viel ehrenamtli­chem Einsatz wird der Verein in we nigen Wochen seine Freilichtb­ühne wieder hergericht­et haben.

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