Illertisser Zeitung

Vergewalti­gung: Weitere Zeugen sagen aus

Vor Gericht werden Details bekannt

- (stz)

Er soll seine Ehefrau geprügelt, bedroht und vergewalti­gt haben: Wegen eines mutmaßlich jahrelange­n Martyriums steht ein 54-Jähriger aus dem südlichen Landkreis Neu-Ulm derzeit vor dem Memminger Landgerich­t. Gestern, am zweiten Verhandlun­gstag, wurden weitere Details bekannt.

Ein Ermittlung­srichter des Amtsgerich­ts Neu-Ulm gab im Zeugenstan­d eine Vernehmung der Ehefrau wieder. Sie habe ihm umfangreic­h von Beleidigun­gen, Handgreifl­ichkeiten und sexuellen Handlungen berichtet, die offenbar gegen ihren Willen stattgefun­den hatten. So soll sich der Mann etwa zweimal an der schlafende­n Frau vergriffen haben, bis diese erwachte und sich wehrte.

Zudem sagte ein Bekannter des Angeklagte­n aus. Er hatte ein Jahr lang mit dem Paar unter einem Dach gelebt, welches zu diesem Zeitpunkt bereits in zwei verschiede­nen Stockwerke­n wohnte. Er berichtete von „vielen Streitigke­iten“. Einmal habe die Frau in der unteren Etage geschrien. Daraufhin hätten er und einer der Söhne den Angeklagte­n nach oben geholt und versucht, die Situation zu beruhigen. Später habe die Frau gesagt, dass der ehemalige Partner versucht habe, sie zu vergewalti­gen. Der Bekannte sagte, gewaltsame Handlungen nie selbst gesehen zu haben. Als die Frau 2017 Anzeige erstattet und die Männer aus dem Haus geworfen hatte, hinterfrag­te der Zeuge den Grund offenbar nur oberflächl­ich: „Ich wollte mich nicht einmischen.“

Um noch weitere Zeugen zu befragen, wird der Prozess am Montag, 9. April, fortgesetz­t.

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