Quelle in Egg wird neu gefasst
Die Gemeinde investiert in diesem Jahr vor allem in die Wasserversorgung und den Breitbandausbau
Den Firmen in Egg an der Günz geht es offenbar gut – und damit auch der politischen Gemeinde: Bürgermeister Franz Morath berichtete von „richtig guten Gewerbesteuer-Nachzahlungen“im vergangenen Jahr. „Wir haben am Jahresende noch ein Guthaben von 600 000 Euro, falls alle Investitionen heuer so durchgeführt werden wie geplant“, sagte er, als der Gemeinderat den diesjährigen Haushaltsplan verabschiedete.
Einer der größten Brocken ist die Breitbandversorgung, für die Egg heuer 333 000 Euro bereitstellen muss. Bis Juli soll alles fertig sein. Morath zufolge sei dann die Versorgung via Glasfaser komplett. Bereits vor zehn Jahren habe die Gemeinde mit dem Ausbau begonnen. Unter dem Strich werde die Breitbandversorgung die Kommune aber nichts kosten, da sich die Telekom selbst um den Ausbau kümmert.
Mit rund 420000 Euro wird der Gemeindesäckel heuer durch den Ausbau der Wasserversorgung belastet, weil die „Quelle III im Lauber Wald“derzeit vollkommen neu gefasst wird. Die notwendige Sanierung der maroden Kanäle aus den 1960er-Jahren wird auf 2019 und 2020 verschoben. Hier werden dann jeweils 250 000 Euro fällig.
Bereits in diesem Jahr will die Gemeinde neue Grundstücke für den Wohnbau im Wert von 300 000 Euro erwerben. Die Kosten für die Erweiterung und den Umbau des Bauhofes werden sich voraussichtlich auf 250 000 Euro summieren: Dort bekommt die Feuerwehr einen eigenen Bereich zur Wartung ihrer Atemschutzgeräte und einen Aufenthaltsraum. Für den Bauhof hinter dem Rathaus wird eine Halle mit drei Stellplätzen geschaffen.
200 000 Euro kostet die Sanierung des Grundschuldachs, „falls Egg bei den Fördermaßnahmen heuer noch zum Zuge kommt“, betonte Morath. Die südliche Dachhälfte soll komplett saniert und darunter sollen neue Räume für Schüler und Lehrer geschaffen werden. Für den Umbau des Rathauses werden laut Kämmerin Angela Zobel 180000 Euro im Haushalt eingestellt. Der Erwerb eines neuen Traktors und eines Kippers für 150 000 Euro ist ebenfalls vorgesehen. Denn bisher hatte der gemeindliche Bauhofmitarbeiter seine privaten Maschinen für die Allgemeinheit eingesetzt.
In eine stromsparende Straßenbeleuchtung will die Kommune 45 000 Euro investieren. Bis Ende 2016 wurden in Egg bereits 90 Prozent der Straßen auf LED-Beleuchtung umgestellt. Nun sollen die letzten Überspannungslampen an den noch verbliebenen drei Straßenzügen umgerüstet werden. In Brückenprojekte sollen 30000 Euro investiert werden.
Wie die Kämmerin ausführte, wäre für die Finanzierung all dieser Projekte bei vorsichtiger Berechnung eine Rücklagen-Entnahme von 1,57 Millionen Euro, jedoch keine Kreditaufnahme erforderlich. Die Räte stimmten dem Zahlenwerk einstimmig zu.
Ob die großen Investitionen im Wasserbereich über Herstellungsbeiträge, Wassergebühren oder über eine Mischkalkulation von den Grundstücksbesitzern wieder hereingeholt werden sollen, darüber wollen die Räte erst im kommenden Herbst diskutieren.