Illertisser Zeitung

Im Museum ist Interaktio­n gefragt

Die neu gestaltete Einrichtun­g in Illertisse­n wird noch in diesem Monat eröffnet. Was es dort zu sehen gibt und was speziell für die jüngeren Besucher geboten ist

- VON FELICITAS MACKETANZ berichtete­n) (wir

Eines steht nun definitiv fest: Das Museum in Illertisse­n wird am 20. April offiziell seine Türen für erste Besucher öffnen. Sechs Jahre lang wurde an dem Konzept gearbeitet. Gezeigt werden im Vöhlinschl­oss „Geschichte­n und Geschichte“aus Illertisse­n. Und auch für Kinder gibt es ein spezielles Angebot.

An jeder Station werde auch für den Nachwuchs etwas geboten, sagt Fabian Karrer. Er ist Kommunikat­ionsdesign­er beim Gestaltung­sbüro, das in Kooperatio­n mit der Stadt und dem Heimatvere­in das Konzept für das Museum Illertisse­n erstellt hat. Mit von der Partie ist auch der kleine Holzwurm Helmut. Die fiktive Figur erklärt den jüngeren Besuchern, was es mit der jeweiligen Station auf sich hat und führt die Kinder quasi auf Augenhöhe durch die Einrichtun­g. Denn der gezeichnet­e Holzwurm mit den Sprechblas­en befindet sich meist im unteren Drittel der Ausstellun­gswände.

Und auch schon vor der Eröffnung wurden Kinder in die Museumsarb­eit miteinbezo­gen. So etwa vor Kurzem bei einer Plakatakti­on in der Stadt. Einige Buben und Mädchen, die am Ferienspaß im Jugendhaus teilgenomm­en haben, durften extra angefertig­te Plakate nach ihren Wünschen gestalten. Darauf zu sehen sind vier Personen, die für die Stadt bedeutend waren: die Künstlerin Caroline Kempter, der ehemalige Dorfpolizi­st Josef Reindl, Maria Freiin von Vöhlin zu Frickenhau­sen und eine Alemannin – eine der wohl ersten Bewohnerin­nen des Ortes. Die Kinder hübschten die schwarz-weiß gedruckten Poster mit Farben, Stickern und anderen Utensilien auf. Die Plakate hängen nun beispielsw­eise an einer Holzwand am Marktplatz und in der Nähe des Krankenhau­ses. Da auch die Ausstellun­g im Schloss interaktiv sein wird, habe man nun mit der Ferienspaß-Aktion versucht, bereits das Interaktiv­e herauszust­ellen, sagt Susanne Schewetzky, die bei der Stadt Illertisse­n für den Bereich Kultur verantwort­lich ist. Sie ist vonseiten der Stadt maßgeblich für die Koordinati­on der verschiede­nen Mitwirkend­en an der Ausstellun­g zuständig und seit 2012 mit der Sache „neues Museum“beschäftig­t. Die Arbeit dauere sehr lange, schließlic­h müsse auf viele Kleinigkei­ten geachtet werden „und es muss auch menschlich passen“, so Schewetzky. Mit dem Allgäuer Designbüro, welches die Plakate angefertig­t und das Konzept mit erarbeitet hat, sei sie sehr zufrieden.

In der Vergangenh­eit war immer wieder über den geplanten Eröffnungs­termin des Museums gesprochen worden. Im vergangene­n Jahr hieß es, das Museum werde im Juni eröffnen. Letztlich wurde die Eröffnung auf das Ende 2017 verlegt – und nun soll es in diesem Monat so weit sein. Schewetzky sagt, dass das ursprüngli­che Konzept von Volkskundl­er Christoph Mayr stammt, der bis Ende 2016 für die Einrichtun­g tätig war. Es sei dann immer weiter verfeinert worden – mit den Anregungen der Gestaltung­sfirma, Schewetzky­s Ideen und natürlich auch unter der Mithilfe von Mayrs Nachfolger­in Ursula Winkler

und des Heimatvere­ins. Allerdings gab es die ein oder andere Hürde: Die Exponate hätten beschafft und Kostüme, die ausgestell­t werden sollten, in Nürnberg bei ei- ner speziellen Firma gereinigt werden müssen, Kabel wurden verlegt, der Boden teilweise aufgefräst und vor allem der Objekt-Planet habe viel Zeit in Anspruch genommen. Der rund 800 Kilogramm schwere Koloss ist eine Art Puzzle aus verschiede­nen Schaukäste­n – alles zu einer Kugel oder wie Schewetzky sagt, zu einem Planeten zusammenge­setzt. Die einzelnen Schaukäste­n sind farblich voneinande­r getrennt, knapp 300 Meter Kabel wurden in dieses futuristis­ch anmutende Konstrukt verlegt. Daneben gibt es noch 15 Stelen, die an Illertisse­r Persönlich­keiten erinnern, schließlic­h heißt die Einrichtun­g „Museum Illertisse­n – Geschichte­n und Geschichte im Schloss“. Auch eine Buchdruckm­aschine und Fundstücke aus dem Freizeitba­d Nautilla werden auf rund 220 Quadratmet­ern Fläche zu sehen sein. „Ein buntes Potpourri an Sachen, die mit Illertisse­n zu tun haben“, fasst Schewetzky zusammen. Kostenpunk­t: rund 430000 Euro, wobei die endgültige­n Ausgaben derzeit noch nicht genau beziffert werden könnten, betont sie. Die Einrichtun­g werde aber unter anderem von der „Landesstel­le für nicht staatliche Museen“bezuschuss­t.

Ziel sei auch, Besucher zum Mitmachen zu animieren. Denn nicht nur die Jüngeren können sich interaktiv beteiligen, auch Erwachsene dürfen beispielsw­eise eine Postkarte mit ihrer Geschichte bestücken und an eine Wand heften. Und auch malen können Interessie­rte im neuen Museum – diesmal sicher ab dem 20. April.

Plakate sollen auf das Museum hinweisen

 ?? Fotos: Felicitas Macketanz ?? Lana Issa war eine von vielen Mädchen und Buben, die ihre selbst gestaltete­n Plakate in Illertisse­n aufgehängt haben. Die Poster sollen auf das „Museum Illertisse­n – Geschichte­n und Geschichte im Schloss“aufmerksam machen.
Fotos: Felicitas Macketanz Lana Issa war eine von vielen Mädchen und Buben, die ihre selbst gestaltete­n Plakate in Illertisse­n aufgehängt haben. Die Poster sollen auf das „Museum Illertisse­n – Geschichte­n und Geschichte im Schloss“aufmerksam machen.
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Beim Museum dürfen die Besucher Hand anlegen, wie Fabian Karrer zeigt.
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