Illertisser Zeitung

Kampf um die eigenen Karrieren

Für die Ulmer rücken die Play-offs in immer weitere Ferne. Ein Scheitern würde auch in den Lebensläuf­en der Spieler schlecht aussehen

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Ratiopharm Ulm hat in dieser Saison schon schlechter gespielt als bei der 95:100-Niederlage bei Bayern München. Viel schlechter sogar. Und wenn die Ulmer am Sonntag (15 Uhr) beim MBC so spielen, wie am Mittwoch im Audi-Dome, dann werden sie mit hoher Wahrschein­lichkeit gewinnen. Das Problem an der Sache: Erfolge gegen die grauen Mäuse der Basketball-Bundesliga werden im weiteren Saisonverl­auf nicht reichen, um noch auf den Play-off-Zug aufzusprin­gen. Einen bis zwei Siege müssen die Ulmer auf die Konkurrenz aufholen und ihr Restprogra­mm ist happig. Sie bestreiten fünf der verbleiben­den sieben Spiele der Hauptrunde auswärts und vier Mal geht es gegen Mannschaft­en aus den Top-Sechs der Tabelle. Trainer Thorsten Leibenath sagt: „Mit jeder Niederlage wird die Wahrschein­lichkeit geringer, dass wir die Play-offs erreichen.“

vorzeitige­s Saisonende nach dem Spiel in Berlin am 1. Mai wäre für den Verein und seine Fans unerfreuli­ch. Für die Ulmer Profis wäre das möglicherw­eise eine Karrierebr­emse. Basketball zeichnet sich durch hohe Fluktuatio­n aus, ein Ryan Thompson etwa hatte in Europa schon acht verschiede­ne Arbeitgebe­r. Wenn ein Spieler die Play-offs verpasst mit einem Verein wie Ulm, der zuvor sechsmal in Folge dabei war und der auch diesmal wieder dafür gesetzt schien, dann macht sich das im Lebenslauf schlecht. Auch für Thorsten Leibenath selbst ist bei Verpflicht­ungen zwar in erster Linie individuel­le Qualität entscheide­nd. Der Ulmer Trainer legt aber auch Wert darauf, dass neue Spieler von erfolgreic­hen Mannschaft­en kommen. Eine Ausnahme macht er höchstens bei jungen Leuten wie dem 24-jährigen Isaac Fotu, der vom spanischen Verein Saragossa kam. Die Ulmer SpieEin ler müssten also im eigenen Interesse eigentlich alles dafür tun, dass es noch klappt mit den Play-offs.

Sofern sie dazu in der Lage sind. Fast die halbe Mannschaft ist oder war in den vergangene­n Wochen angeschlag­en, verletzt oder krank. In München haben Da‘Sean Butler und Tim Ohlbrecht gefehlt, beide werden wohl auch am Sonntag gegen dem MBC ausfallen. Das sehr spezielle Problem bei Ohlbrecht: Weil der 2,10-Meter-Mann Grippe hat, konnte noch gar nicht genau gecheckt werden, ob und wie schwer er sich am Ostersonnt­ag gegen Bonn am rechten Knie verletzt hat. In München hat sich außerdem Per Günther bei einem Zusammenpr­all eine Rippenprel­lung zugezogen. So etwas tut bekanntlic­h weh, beim Spiel in der 40 000-Einwohner-Stadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt wird der Kapitän wohl trotzdem die Ulmer Mannschaft aufs Feld führen. Sein Trainer sagt: „Manchmal kann man auch mit Schmerzen spielen.“

Restprogra­mme der Konkurrent­en

 ?? Foto: Andreas Gebert/dpa ?? Kämpferisc­h und spielerisc­h hatten sich die Ulmer (links Luke Harangody und rechts Luka Babic gegen Danilo Barthel) gegen die Bayern wenig vorzuwerfe­n. Durch die knappe Niederlage sind die Play offs trotzdem in noch weitere Ferne gerückt.
Foto: Andreas Gebert/dpa Kämpferisc­h und spielerisc­h hatten sich die Ulmer (links Luke Harangody und rechts Luka Babic gegen Danilo Barthel) gegen die Bayern wenig vorzuwerfe­n. Durch die knappe Niederlage sind die Play offs trotzdem in noch weitere Ferne gerückt.

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