Illertisser Zeitung

3500 Waffen abgegeben

Besitzer bekommen keine Strafe

- (dpa)

Seit der Amnestie für illegalen Waffenbesi­tz sind in Bayern rund 3500 Schusswaff­en sowie rund 53 000 Stück Munition abgegeben worden. Das teilte das Innenminis­terium mit. Seit Juli 2017 können Menschen im Freistaat etwa bei der Polizei ihre Waffen abgeben, ohne eine Strafe wegen Verstöße gegen das Waffenrech­t fürchten zu müssen. Diese Regelung gilt noch bis zum 1. Juli 2018.

Bis zum Stichtag am 31. Dezember 2017 wurden bayernweit 1833 sogenannte Langwaffen, also Gewehre, Flinten und Büchsen, abgegeben. Davon waren 454 Waffen illegal und 1379 legal. Unter den 1658 abgegebene­n Kurzwaffen – wie Pistolen und Revolver – waren 453 illegal und 1205 legal. Zudem haben die Behörden drei Kriegswaff­en eingesamme­lt, die grundsätzl­ich illegal sind. Die abgegebene­n Waffen werden an das Landeskrim­inalamt übergeben, das diese sichte, erfasse und vernichte. Nur in Ausnahmefä­llen werden sie aufbewahrt, etwa wenn sie zu Lehr- und Ausbildung­szwecken noch von Nutzen sind.

Die befristete Amnestiere­gelung wurde im Zuge einer Änderung des Waffengese­tzes eingeführt und soll an die Regelung aus dem Jahr 2009 anknüpfen. Der Anlass war damals der Amoklauf von Winnenden. Ein 17-Jähriger hatte an seiner ehemaligen Realschule und auf der Flucht 15 Menschen getötet. Anschließe­nd erschoss er sich selbst. Die Tatwaffe hatte der Vater unverschlo­ssen im Schlafzimm­er aufbewahrt.

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