Illertisser Zeitung

Für Bildung musste sie fast ihr Leben lassen

Malala will Schule für alle ermögliche­n

- BBC. (dp)

Lernen, lesen und dem Lehrer zuhören: Für Kinder und Jugendlich­e in Deutschlan­d ist das Alltag, denn hierzuland­e herrscht Schulpflic­ht. Was viele als lästigen Zwang ansehen, ist aber nicht überall auf der Welt eine Selbstvers­tändlichke­it. Eine Pakistaner­in setzte sich bereits in jungen Jahren dafür ein, dass sie und andere Mädchen Schulunter­richt erhalten – und musste für ihr Bemühen fast mit dem Leben bezahlen: Malala Yousafzai.

Von der 20-Jährigen stammt der Satz: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.“Bereits mit elf Jahren schrieb Malala in einem Blog für den englischen Nachrichte­nsender In ihren OnlineTage­bucheinträ­gen berichtete sie darüber, unter welchen erschwerte­n Umständen Mädchen in Pakistan leben müssen. In ihrer Heimat herrschten zu dem Zeitpunkt die Taliban. Die Terrororga­nisation wollte verhindern, dass Mädchen Schulbildu­ng erhalten.

Doch Malala hielt das nicht davon ab, in den Unterricht zu gehen. Ihr Vater hatte im Swat-Tal, im Nordwesten Pakistans, eine Mädchensch­ule gegründet. Malala ging gerne dorthin, lernte fleißig und erhielt gute Noten. Frauen ohne Schulbildu­ng haben in dem arabischen Land kaum Chancen auf bezahlte Arbeit. Zur Schule zu gehen war für das Mädchen, das 2014 den Friedensno­belpreis erhielt, mehr als nur Wissenserw­erb: „Für meine Brüder ist es einfach, über die Zukunft nachzudenk­en. Sie können alles sein, was sie wollen. Aber für mich ist das hart, und deswegen will ich zur Schule gehen und selbst bestimmen, was ich will.“

Ein Tag im Oktober 2012 änderte Malalas Leben: Die damals 15-Jährige war gerade auf dem Weg zur Schule, als der Bus angehalten wurde. Ein Taliban-Kämpfer schoss dem Mädchen in den Kopf. Malala überlebte schwer verletzt. Gemeinsam mit ihrer Familie wurde sie nach Birmingham gebracht, wo die Aktivistin medizinisc­h behandelt wurde. Bereits vom Krankenbet­t aus verbreitet­e Malala ihre Botschaft weiter: „Lasst uns unsere Bücher und Stifte nehmen. Sie sind unsere mächtigste­n Waffen.“

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Malala Yousafzai

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