Der Klassiker
Ein Tag im Deutschen Museum
Als ob man es nicht besser wüsste! Je tiefer es hinabgeht, desto beklemmender das Gefühl. Dabei ist doch klar, es sind Museumsräume. Gerade war da noch die ewig lange Schlange an der Ticketkasse im Museumshof, das große Wuseln an der Garderobe und dann der schnelle Entschluss mit Klassiker im Deutschen Museum zu beginnen: der Bergwerk-Abteilung.
Stufe für Stufe geht es hinunter ins Dunkle, Enge. Stufe für Stufe mehr Details: die tiefen Schächte, die schweren Gesteinsbohrer, die Loren, die Ställe der Pferde, die ihr Leben unter Tage fristeten. Tatsächlich, die in die Jahre gekommene Anlage zieht noch immer ihre Besucher in den Bann. Seit den Museumsbesuchen in der Kindheit hat sich hier nicht viel, vielleicht auch gar nichts, verändert.
Das Deutsche Museum wird derzeit in einem Mammutprojekt renoviert und modernen Ansprüchen angepasst, was – das wird beim Rundgang schon deutlich – auch dringend nötig ist. Manches wirkt liebenswert aus der Zeit gefallen. Die Mitmach-Computer in den Abteilungen etwa könnten selbst als Museumsstücke durchgehen. Bis 2025 sollen die einzelnen Ausstellungen nun bei laufendem Betrieb grundlegend erneuert werden. Seine Anziehungskraft hat das Deutsche Museum deswegen nicht eingebüßt. Vielleicht auch weil die Besucher von den Arbeiten nur unwesentlich berührt werden. Drei Museumsbereiche sind derzeit eingeschränkt zu besichtigen: Physik, Starkstromtechnik und das Bergwerk, in dem lediglich der Bereich moderner Bergbau geschlossen ist.
Man kann sich also nach wie vor treiben lassen durch die imposante Halle mit den Flugzeug- und Schiffsmodellen, hinaufsteigen zum Planetarium und den Sternwarten, Glasbläser und Ziegelherstellung bewundern, in der Informatik-Abteilung über alte Commodore-Computer lachen und nur staunen wie altmodisch der erste Apple-Laptop aus heutiger Sicht schon wieder aussieht...