Illertisser Zeitung

Den Nuxit und die Kliniken im Fokus

Landrat Thorsten Freudenber­ger lenkt bei der Versammlun­g der Osterberge­r CSU den Blick auf Kreis-Themen

- VON ARMIN SCHMID

Gleich mehrere Brennpunkt­e der Kreispolit­ik stellte der CSU-Kreisvorsi­tzende und Landrat Thorsten Freudenber­ger während der Mitglieder­versammlun­g der CSU-Ortsgruppe Osterberg in den Vordergrun­d. Vor den CSU-Mitglieder­n im Floriansst­üble betonte Freudenber­ger, dass er am Landkreis hänge – mit Herz und Verstand. Für ihn sei der Nuxit neben allen Zahlen und Fakten auch ein emotionale­s Thema, das zudem alle Menschen im Landkreis bewege. Für den CSU-Politiker hätten die Unabhängig­keitsbestr­ebungen der Stadt Neu-Ulm durchaus den Charakter eines Präzedenzf­alls. Falls es Neu-Ulm gelinge, kreisfreie Stadt zu werden, könnten andere Städte wie Dachau und Freising dies für sich auch in Anspruch nehmen.

Ob es einen Bürgerents­cheid geben wird, sei noch unklar. Es sehe allerdings so aus, als ob die erforderli­chen Unterschri­ften zusammenko­mmen. Der jetzige Landtag werde vor den Landtagswa­hlen am 14. Oktober nach Freudenber­gers Ansicht keine Entscheidu­ng mehr treffen. Mit dieser ist nach Ansicht des Landrats deshalb frühestens Ende 2018/Anfang 2019 zu rechnen. Verwaltung­stechnisch gehe es darum, dass im Fall der Kreisfreih­eit NeuUlms im Landratsam­t rund 100 Stellen abgebaut und bei der Stadt wieder aufgebaut werden müssten. Dann habe man eine Doppelstru­ktur geschaffen, die weniger effizient sein wird, mutmaßt Freudenber­ger. „Besser ist es, wenn wir die Aufgaben weiterhin gemeinsam angehen und Synergieef­fekte nutzen“. Basierend auf einer Szenarienb­erechnung des Landkreise­s für die nächsten vier Jahre geht er davon aus, dass dem Kreis nach einem Nuxit in der Jahresrech­nung zwei bis drei Millionen Euro weniger zur Verfügung stünden. Die Leistungsf­ähigkeit des kleineren Landkreise­s mit dann rund 115000 Einwohnern müsse aber erhalten bleiben. Um die Kosten decken zu können, müsste unter Umständen die Kreisumlag­e entspreche­nd angehoben werden. Freudenber­ger meinte, eine so grundlegen­de Veränderun­g sollte nur angegangen werden, wenn sich die Situation aller Beteiligte­n verbessert.

Mit Blick auf die Gesundheit­spolitik gebe es drei sehr gute Kliniken im Kreis, deren Defizite man sich langfristi­g allerdings nicht leisten könne. Die Klinik in Illertisse­n könnte zu einer Art Gesundheit­sCampus ausgebaut werden. Dort stehen Angebote für eine hochwertig­e Altersmedi­zin und Schmerzthe­rapie im Vordergrun­d. Notarztode­r Hausarztan­gebote anzusiedel­n und zu verbessern wären ebenfalls Ziele. In Weißenhorn werde unter anderem die Regelverso­rgung sichergest­ellt. Freudenber­ger meinte, dass im Bereich Illertisse­n, Vöhringen und Senden rund 70000 Menschen leben, die eine stabile Versorgung brauchen. Längerfris­tig mache deshalb eine Zusammenle­gung der Häuser in Illertisse­n und Weißenhorn eventuell in einem Neubau Sinn.

Die Asylsituat­ion habe sich entspannt. In diesem Jahr seien bislang 60 bis 70 Flüchtling­e in den Landkreis gekommen. Zu Beginn sei diese Anzahl pro Woche angereist. In der Spitze waren es rund 2000 Asylbewerb­er.

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Foto: Alexander Kaya Die Klinik in Illertisse­n ist eines von drei Krankenhäu­sern im Landkreis, um die seit Längerem diskutiert wird.
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Symbolfoto: Dedert, dpa Bei Altenstadt könnten Windräder er richtet werden.

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