Illertisser Zeitung

Illertisse­n putzt sich heraus

Mädchen und Buben räumen für eine „saubere Stadt“auf

- (lor)

Gestern sind in Illertisse­n die Müllsammle­r unterwegs gewesen: Nicht allein Bauhofmita­rbeiter Jürgen Baur, der routinemäß­ig die sechs Papierkörb­e am Parkplatz zwischen Schulzentr­um und Nautilla leerte und das Gröbste vom Boden mitnahm. Tatkräftig­e Unterstütz­ung erhielt er diesmal aus Mittelund Realschule. 380 junge Helfer aus Kindergärt­en und diversen Schulhäuse­rn haben sich an der Aktion „Saubere Stadt“beteiligt. Sie sammelten das ein, was andere achtlos in die Natur geworfen hatten.

Die Johannes-von-La Salle-Realschüle­r waren sich einig: Es sei erschrecke­nd, wie viel Unrat trotz sechs Mülleimern zwischen Schule und Freizeitba­d Nautilla liegen bleibe. Marie Zöschg kennt solche Aktionen aus ihrer Grundschul­zeit. Sie erinnerte sich: „Wir haben uns sogar freiwillig gemeldet, denn oft war die Mathestund­e betroffen.“Jasmin Fischer erlebte das Müllsammel­n in der Gruppe zum ersten Mal und fand diese Aktion gut für die Umwelt. Mit anderen Schülern bildete sie das „Kippenteam“, wie sie ihr Lehrer Karl-Heinz Joggerst in Anspielung auf die vielen Zigaretten­stummel rund ums Gelände nannte. Gabriel Kvapil wusste, „dass die älteren Schüler wegen des Rauchverbo­ts am Schulgelän­de auf die Seitenwege, insbesonde­re auf den Kiesweg ausweichen.“Dort lägen die Kippen zuhauf. Er sagte: „Ich verstehe nicht, warum da niemand eingreift.“Dort habe sogar schon einmal ein Fixerbeste­ck gelegen. „Das zählt allerdings zu den besonderen Fundstücke­n“, ergänzte Lehrer Joogerst.

Bemerkensw­ert fand Erik Dittrich, der Vierte im „Kippenteam“, dass sie sogar eine vollständi­ge Pizza fanden. „Das leuchtet mit gar nicht ein, ich kaufe kein Essen, um es wegzuwerfe­n.“Zum Glück wurden die Buben und Mädchen vonseiten der Stadt mit Zangen, Handschuhe­n und Säcken ausgestatt­et, denn ihre Mission hatte oft unappetitl­iche Seiten.

Routiniert schwärmten die Erhard-Vöhlin-Schüler an der Dietenheim­er Straße aus. Seit wann sie mitmachen, wüssten sie gar nicht genau, sagte Lehrerin Maria Schöllhorn: „Eben solange es die Stadtputze­te gibt, etwa 20 Jahre.“

Für Vorschulki­nder führte das Müllsammel­n um einen Supermarkt zu besonderen Überraschu­ngen, wie Erzieherin Heidi Maria Salmen berichtete: „Wir haben ein ganzes Schnapslag­er eingesamme­lt, Flachmänne­r, Fläschchen. Ein rohes Ei war darunter und eine gut gefüllte Geldbörse.“

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Diese Gruppe aus insgesamt 41 Mittelschü­lern der Erhard Vöhlin Mittelschu­le war zum Aufräumen entlang der Dietenheim­er Straße unterwegs.
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Kopfkissen, Pizza und eine Waschmitte­l verpackung lagen einfach am Wegrand.

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