Liederkranz tüftelt an neuer Show
Mit Anneliese Winkler an der Spitze will der Verein weiter auf besondere Auftritte setzen
Der Vöhringer Liederkranz ist eine stabile Größe im kulturellen Leben der Stadt. Dafür sprechen die aufwendigen Produktionen, die es seit 1992 in kontinuierlicher Reihenfolge gibt. Jetzt wird eine neue Show ins Visier genommen. Der Arbeitstitel steht bereits fest: „Ich mag mein Leben bunt, I am crazy, denn man lebt nur einmal.“Und es gibt noch etwas Neues im Verein: Mit Anneliese Winkler leitet ab sofort eine Frau den Liederkranz, nachdem Günter Fahrenschon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand.
Die neue Leiterin stellte sich mutig der neuen Aufgabe: „Man kann einen Verein nicht sterben lassen, schon gar nicht den Liederkranz“, sagte sie. Dass der Verein mehr sei als eine Sängergemeinschaft, betonte Dirigent Hans Gutter. Der Liederkranz sei Heimat und sollte dies auch für alle sein, die sich als Neulinge einfänden. Gutter betonte den guten Zusammenhalt der Chormitglieder untereinander. Er sprach aber auch über die Notwendigkeit, sich um Nachwuchs zu kümmern. Vor allem das Männerregister habe eine Aufstockung nötig.
Gutter räumte ein, dass die Konkurrenz heute durchaus groß sei. Die Menschen verglichen Aufführungen wie die vom Liederkranz mit professionellem Entertainment in Rundfunk und Fernsehen. Es sei richtig, dass die Eintrittspreise auch ein wenig höher als bei anderen Vereinsveranstaltungen liegen würden, „aber genau deshalb stehen wir in der Pflicht, unsere Konzerte sowohl von der Idee her wie auch durch ihre Ausführung zu einem Erlebnis werden zu lassen, das dann für einige Tage Stadtgespräch ist“. Der Liederkranz besitze durch die Art seiner Produktionen ein Alleinstellungsmerkmal, das weder Radio noch Fernsehen bieten könnten: „Es gibt keine Kopie von dem, was wir machen.“Gutter hob dabei das Engagement aller beteiligten Mitglieder hervor – etwa das von der Zweiten Vorsitzenden Monika Oehrle. Die wiederum dankte dem scheidenden Vorsitzenden Günter Fahrenschon.
Bilanz über das vergangene Jahr zog Fahrenschon zu Beginn. Die Show „Rhythm of life“sei zweimal ausverkauft gewesen. Die Gebrauchtwarenbörse gebe es seit 20 Jahren und habe sich als Notwendigkeit für viele Bürger gezeigt. Die Zusammenarbeit zwischen Liederkranz, Stadt und dem Entsorgungsunternehmen Knittel klappe reibungslos.
Wie Bürgermeister Karl Janson sagte, könne das ehrenamtliche Engagement für die Kultur, das der Verein vorbildlich nach außen hin zeige, nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das liege nicht nur an der Bereitschaft der Sänger, sondern auch am kreativen Chorleiter Gutter. Erfreulich, so Janson, sei der Zuwachs an jugendlichen Sängerinnen.