Ulmer Glückseligkeit
Mithilfe eines klaren Sieges gegen den TSV Steinbach ist der Klassenerhalt für die Spatzen so gut wie sicher. Doch der Beginn der Partie ist zäh
Aus den Gesichtern der Ulmer Spieler konnte man Glückseligkeit ablesen, als die Regionalliga-Partie des SSV 1846 Fußball im heimischen Donaustadion gegen den TSV Steinbach gestern Abend beendet war. Die Spatzen hatten 3:1 gewonnen und der letzte Zweifel am Klassenerhalt war weggeblasen. Die Chance, dass es die Ulmer in Sachen Abstieg doch noch erwischt, ist jetzt sehr gering und so erklärte SSVTrainer Tobias Flitsch freimütig: „Wir sind durch.“Ob er in der kommenden Saison als Trainer in Ulm bleibt, soll in dieser Woche bekannt gegeben werden.
In den vergangenen drei Spielen haben die Ulmer jeweils drei Tore geschossen und damit stets alle drei Punkte geholt. So wie gegen Worms (3:0) stand auch gestern Abend vor 2712 Zuschauern bei Halbzeit das Endergebnis bereits fest, weil sich die Gastgeber in den zweiten 45 Minuten etwas zurückzogen und ihre Führung verwalteten – was angesichts der englischen Wochen auch verständlich ist.
Die Partie begann für die Spatzen alles andere als gut. Die Abwehr war noch etwas schläfrig und Shqipon Bektasi nutzte dies zur Steinbacher Führung (6.). Zwar glich David Braig in der 15. Minute mit seinem Kopfballtreffer zum 1:1 aus, doch dann trat Ardian Morina einen Handelfmeter zwar platziert, aber zu schwach, sodass der sonst nicht immer ganz sichere TSV-Keeper Frederic Löhe ihn parierte (22.). Das schien für die SSV-Kicker ein schlechtes Omen für den weiteren Verlauf der Partie zu sein. Doch diese zeigten sich von der ausgelassenen Chance unbeeindruckt und Johannes Reichert gelang in der 30. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß doch noch das 2:1.
Morina machte seinen Fehler drei Minuten später wieder gut, als er Steffen Kienle gut bediente, der per Direktannahme das 3:1 erzielte. Eine verdiente Führung zur Halbzeit, denn die Spatzen hatten nur bei schnell ausgeführten Freistößen des Gegners Probleme, sonst hatten sie den TSV sicher im Griff.
Zu Beginn des zweiten Durch- gangs gab es noch zwei Aufreger. In der 54. Minute rettete Frederic Löhe mit einer Großtat gegen Ardian Morina, der Ball kam wieder in die Ulmer Reihen zurück, doch Johannes Reichert verfehlte den Gästekasten um Haaresbreite (54.). Sieben Minuten später wurde Steffen Kienle im Steinbacher Strafraum von einem Gegenspieler umgestoßen, doch die Pfeife von ZweitligaSchiedsrichter Robert Kempter blieb stumm. Hier wäre ein Strafstoß wohl angebrachter gewesen als bei dem geahndeten Handspiel in der 22. Minute. Der Sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, sah das genauso und beschwerte sich so lautstark, dass der Unparteiische ihn auf die Tribüne verwies.
Danach wurde es recht ruhig im Donaustadion. Die Ulmer verzichteten darauf, die Abwehrschwächen ihrer Gäste auszunützen. Die Steinbacher waren zwar in der Offensive nicht ungefährlich, aber die SSVAbwehr stand bis eine Minute vor Schluss, als Ulms Torhüter Holger Betz noch zu einer Glanzparade gezwungen wurde, sicher. Zuvor hatte ein Schuss von Marcel Schmidts und ein Kopfball des eingewechselten Thomas Rathgeber den TSV-Keeper nicht in Nöte gebracht.
Betz Schmidts, Krebs, Göhlert, Schindele Campagna, Mo rina (83. Bagceci), Sauter (70. Rathgeber), Reichert – Braig (77. Bradara), Kienle.
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