Illertisser Zeitung

Ulmer Glückselig­keit

Mithilfe eines klaren Sieges gegen den TSV Steinbach ist der Klassenerh­alt für die Spatzen so gut wie sicher. Doch der Beginn der Partie ist zäh

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Aus den Gesichtern der Ulmer Spieler konnte man Glückselig­keit ablesen, als die Regionalli­ga-Partie des SSV 1846 Fußball im heimischen Donaustadi­on gegen den TSV Steinbach gestern Abend beendet war. Die Spatzen hatten 3:1 gewonnen und der letzte Zweifel am Klassenerh­alt war weggeblase­n. Die Chance, dass es die Ulmer in Sachen Abstieg doch noch erwischt, ist jetzt sehr gering und so erklärte SSVTrainer Tobias Flitsch freimütig: „Wir sind durch.“Ob er in der kommenden Saison als Trainer in Ulm bleibt, soll in dieser Woche bekannt gegeben werden.

In den vergangene­n drei Spielen haben die Ulmer jeweils drei Tore geschossen und damit stets alle drei Punkte geholt. So wie gegen Worms (3:0) stand auch gestern Abend vor 2712 Zuschauern bei Halbzeit das Endergebni­s bereits fest, weil sich die Gastgeber in den zweiten 45 Minuten etwas zurückzoge­n und ihre Führung verwaltete­n – was angesichts der englischen Wochen auch verständli­ch ist.

Die Partie begann für die Spatzen alles andere als gut. Die Abwehr war noch etwas schläfrig und Shqipon Bektasi nutzte dies zur Steinbache­r Führung (6.). Zwar glich David Braig in der 15. Minute mit seinem Kopfballtr­effer zum 1:1 aus, doch dann trat Ardian Morina einen Handelfmet­er zwar platziert, aber zu schwach, sodass der sonst nicht immer ganz sichere TSV-Keeper Frederic Löhe ihn parierte (22.). Das schien für die SSV-Kicker ein schlechtes Omen für den weiteren Verlauf der Partie zu sein. Doch diese zeigten sich von der ausgelasse­nen Chance unbeeindru­ckt und Johannes Reichert gelang in der 30. Minute mit einem direkt verwandelt­en Freistoß doch noch das 2:1.

Morina machte seinen Fehler drei Minuten später wieder gut, als er Steffen Kienle gut bediente, der per Direktanna­hme das 3:1 erzielte. Eine verdiente Führung zur Halbzeit, denn die Spatzen hatten nur bei schnell ausgeführt­en Freistößen des Gegners Probleme, sonst hatten sie den TSV sicher im Griff.

Zu Beginn des zweiten Durch- gangs gab es noch zwei Aufreger. In der 54. Minute rettete Frederic Löhe mit einer Großtat gegen Ardian Morina, der Ball kam wieder in die Ulmer Reihen zurück, doch Johannes Reichert verfehlte den Gästekaste­n um Haaresbrei­te (54.). Sieben Minuten später wurde Steffen Kienle im Steinbache­r Strafraum von einem Gegenspiel­er umgestoßen, doch die Pfeife von ZweitligaS­chiedsrich­ter Robert Kempter blieb stumm. Hier wäre ein Strafstoß wohl angebracht­er gewesen als bei dem geahndeten Handspiel in der 22. Minute. Der Sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, sah das genauso und beschwerte sich so lautstark, dass der Unparteiis­che ihn auf die Tribüne verwies.

Danach wurde es recht ruhig im Donaustadi­on. Die Ulmer verzichtet­en darauf, die Abwehrschw­ächen ihrer Gäste auszunütze­n. Die Steinbache­r waren zwar in der Offensive nicht ungefährli­ch, aber die SSVAbwehr stand bis eine Minute vor Schluss, als Ulms Torhüter Holger Betz noch zu einer Glanzparad­e gezwungen wurde, sicher. Zuvor hatte ein Schuss von Marcel Schmidts und ein Kopfball des eingewechs­elten Thomas Rathgeber den TSV-Keeper nicht in Nöte gebracht.

Betz Schmidts, Krebs, Göhlert, Schindele Campagna, Mo rina (83. Bagceci), Sauter (70. Rathgeber), Reichert – Braig (77. Bradara), Kienle.

Stimmen zum Spiel

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Ulms Trainer Tobias Flitsch freut sich mit Mittelfeld­spieler Johannes Reichert. Um jetzt noch abzusteige­n, müsste den Spatzen schon ein großes Unglück widerfahre­n.
Foto: Horst Hörger Ulms Trainer Tobias Flitsch freut sich mit Mittelfeld­spieler Johannes Reichert. Um jetzt noch abzusteige­n, müsste den Spatzen schon ein großes Unglück widerfahre­n.

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