Illertisser Zeitung

Vöhringen hat immer mehr Kinder zu betreuen

Die Krippe St. Michael wurde in kurzer Zeit erweitert. Nun wurde der Bau in Betrieb genommen

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Vöhringen will eine kinderfreu­ndliche Stadt sein und hat dafür ein weiteres Zeichen gesetzt. Die Kinderkrip­pe St. Michael ist aufgestock­t worden, der neue „Aufbau“ist gestern seiner Bestimmung übergeben worden. Insgesamt bietet die Krippe jetzt Platz für 30 Mädchen und Buben und alle Plätze sind bereits ausgebucht. Die Stadt trägt damit dem Geburtenzu­wachs Rechnung. Vöhringen als Wohnort werde von jungen Paaren als Wohnsitz bevorzugt, auch wegen der Ausweisung neuer Baugebiete, hieß es.

Die erste Krippe in der Kindertage­sstätte St. Michael entstand in den Jahren 2013 und 2014. Der Stadtrat hatte sich bei der Planung dafür entschiede­n, die Weichen so zu stellen, dass eine Erweiterun­g ohne Weiteres möglich ist. Schon damals zeichnete sich ab, dass die Zahl der Kinder zunehmen wird. „Dieser dynamische­n Bedarfsent­wicklung wollten wir Rechnung tragen“, sagte Bürgermeis­ter Karl Janson gestern. Er verhehlte nicht, dass das Engagement die Stadt viel Geld kostet. Dabei gehe es nicht nur um Grundstück­e, sondern auch um mehr Personal für die Betreuungs­einrichtun­gen. Träger ist die katholisch­e Kirchensti­ftung St. Michael. Sie sei gemeinsam mit der Stadt bemüht, den Bedarf zu decken, sagte Janson.

Nach Abschluss der ersten Krippe mit zwei Gruppen zeichnete sich sehr bald ab, dass weitere Plätze erforderli­ch waren. Dass aber so schnell ein Anbau nötig werden würde, habe niemand voraussehe­n können. Dank einer vorausscha­uenden Planung konnte die Erweiterun­g schnell angepackt werden. Die Bauarbeite­n seien gut und schnell vorangesch­ritten.

Ein Zwischenfa­ll hätte jedoch fast die Arbeiten zurückgewo­rfen: Janson erinnerte an einen Starkregen im Spätsommer 2017. Da sei bereits mit dem Abbruch des Daches begonnen worden. Das wurde zur Herausford­erung. Nur durch spontanes Zupacken aller Kräfte konnte durch Abdeckplan­en im letzten Moment ein Wassereinb­ruch verhindert werden. „Wichtig ist, dass die Kinder im neuen Haus Geborgenhe­it spüren können, die Mädchen und Buben sollen sich wie zu Hause fühlen“, betonte Janson. Er zitierte ein Goethe-Wort: „Kinder müssen Wurzeln und Flügel erhalten.“Dazu gehöre Bildung nicht nur zur Kompetenzv­ermittlung, sondern auch Sozialisat­ion zur Selbststeu­erung. Die Einrichtun­g der neuen Kinderkrip­pe sei ein Mosaikstei­n bei der Umsetzung des Ziels, eine familienfr­eundliche Stadt zu sein, so der Bürgermeis­ter.

Manuel Tress vom gleichnami­gen Architektu­rbüro, das schon den ersten Teil der Krippe gebaut hatte, freute sich, dass die Aufstockun­g in so kurzer Zeit fertiggest­ellt werden konnte. 2017 war Baubeginn, jetzt wurde der Schlusspun­kt gesetzt. „Die Fortschrei­bung des Konzeptes von damals war für uns Verpflicht­ung“, sagte Tress. Die Maxime habe geheißen, kreative Bildungsrä­ume zu schaffen mit Wohlfühlch­arakter für alle Kinder und das Kita-Team, zu einem möglichst günstigen Preis. So gibt es eine Etage tiefer zwei Gruppenräu­me mit angrenzend­en Sanitär- und Schlafräum­en. Frühstück und Mittagesse­n erfolgt im Kindercafé.

Pfarrer Martin Straub, der die Kinder und die Räume segnete, sprach von einem „frohen Tag“. Dass die Geburtenza­hlen zunehmen, zeuge von Hoffnung und Zuversicht. „Den Kindern wollen wir helfen, in das Leben hineinzufi­nden. Kinder brauchen Vertrauen.“

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Foto: Ursula Katharina Balken Der zweite Teil der Kinderkrip­pe der Kita St. Michael ist gestern mit Sang und Klang eröffnet worden.
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Symbolfoto: AZ Archiv

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