Illertisser Zeitung

Parteien wollen NPD trockenleg­en

Auch der Bundestag spricht sich dafür aus, den Rechtsextr­emen den Geldhahn zuzudrehen

- (afp)

Es wird ernst für die NPD: Nach der Bundesregi­erung und dem Bundesrat will nun auch der Bundestag die rechtsextr­eme NPD von der staatliche­n Parteienfi­nanzierung ausschließ­en. Einen entspreche­nden Antrag von CDU/CSU, SPD und FDP billigte am Donnerstag­abend die große Mehrheit der Abgeordnet­en. Demnach soll das Parlament beim Bundesverf­assungsger­icht beantragen, dass die NPD für einen Zeitraum von zunächst sechs Jahren keine staatliche­n Gelder mehr erhält. „Für die NPD ist jeder Cent ein Cent zu viel“, sagte UnionsFrak­tionsvize verfassung­sfeindlich­er Parteien von der staatliche­n Finanzieru­ng zu beantragen. Dafür wurden bereits einige Schritte eingeleite­t: Der Bundesrat hat bereits im Februar beschlosse­n, von der neuen gesetzlich­en Möglichkei­t Gebrauch zu machen. Dieselbe Entscheidu­ng fasste die Bundesregi­erung vergangene Woche.

Der Bundesrat arbeitet bereits an dem Antrag, dabei ist Gründlichk­eit geboten. Denn nur wenn die Verfassung­sfeindlich­keit der NPD gut begründet ist, hat der Antrag Aussicht auf Erfolg. Dafür gibt es bereits eine Arbeitsgru­ppe der Länder, in der auch das Bundesinne­nministeri­um vertreten ist. Dabei muss auch gewährleis­tet sein, dass keine Erkenntnis­se von V-Leuten einfließen. Schon das Verbotsver­fahren von 2003 war an den zahlreiche­n V-Leuten der Verfassung­sschutzämt­er in der NPD gescheiter­t. Noch ist vollkommen unklar, wann die Angelegenh­eit vor das Bundesverf­assungsger­icht kommt.

Der Verbotsant­rag scheiterte zweimal

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