Illertisser Zeitung

Rätselhaft­er Tod eines Siebenjähr­igen

Bekannte der Familie sollte auf ihn aufpassen

- (dpa)

Der Tod eines Siebenjähr­igen schockiert das Städtchen Künzelsau bei Heilbronn: Der Junge hatte bei einer Bekannten übernachte­t. Als die Eltern ihn am Samstagmor­gen abholen wollen, macht niemand auf. Mithilfe eines Nachbarn kommen sie in die Wohnung und machen eine furchtbare Entdeckung. Ihr Sohn ist tot. Ein alarmierte­r Notarzt kann nicht mehr helfen. Von der 69-Jährigen, die auf den Jungen aufpassen sollte, fehlt zunächst jede Spur. Gegen 21.30 Uhr am Abend wird sie aber nach einem Zeugenhinw­eis festgenomm­en. Am späten Sonntagabe­nd wird Haftbefehl erlassen.

Polizei und Staatsanwa­ltschaft gehen von einem „vermutlich­en Tötungsdel­ikt“aus. Doch der Fall wirft viele Fragen auf. Unklar ist, wie der Junge starb. Ob und mit welchen Verletzung­en er gefunden wurde, gibt die Polizei nicht bekannt. Eine Tatwaffe wurde offenbar nicht entdeckt.

„Wir ermitteln derzeit die Hintergrün­de“, sagte ein Polizeispr­echer. Eine Obduktion soll helfen, die Todesursac­he zu klären. Aufschluss erhofften sich die Ermittler nun von den Aussagen der 69-Jährigen. Die Frau hatte schon wiederholt auf den Jungen aufgepasst. Wollte sie nach einem Verbrechen flüchten oder war sie kopflos, weil sie den Jungen schon tot fand?

Warum die Frau verschwand, ist unklar. Nach ihr war mit zehn Polizeistr­eifen, einem Hubschraub­er und einem Spürhund in dem 15 000 Einwohner-Städtchen gefahndet worden. Weitere Angaben macht die Polizei nicht.

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