Spaß ja – aber nur im Rahmen der Gesetze
In der Nacht zum 1. Mai werden wieder viele Scherze getrieben. Doch bei Straftaten sehen die Beamten rot
Heute Nacht ist wieder die alljährliche sogenannte Freinacht. Viele junge Menschen nutzen diese Zeit, um Scherze zu treiben und dem ein oder anderen einen Denkzettel zu verpassen. Die Polizei ist für das Brauchtum offen – so lange der Spaß im Rahmen der Gesetze erfolgt.
Denn wie üblich wird die Freinacht zu allerlei Streichen benutzt, die laut Polizei leider allzu oft über das Brauchtum und über das erlaubte Maß hinausgehen. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West weist deshalb in einer Pressemitteilung auf mögliche Konsequenzen hin. In der Vergangenheit war das Wegräumen von Pflanzenkübeln, Gartenmöbeln und Gartentürchen ein probates Mittel, um sich vor den Maistreichen in den Abend- und Nachtstunden zu schützen. Mittlerweile sei dies nach Angaben der Beamten oft wirkungslos, weil Kinder und Jugendliche – teilweise in Begleitung der Eltern – durch das Wohngebiet streifen und Häuser oder andere Gebäude mit Toilettenpapier oder Rasierschaum verschandeln, so die Polizei. Die Beamten haben es in dieser Nacht aber auch mit schlimmeren Fällen zu tun: Denn es komme nicht selten vor, dass betrunkene Jugendliche die Nacht zum 1. Mai nutzen, um Straftaten zu verüben. Alles unter dem Vorwand des Brauchtums.
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Straftaten sowohl in der Freinacht als auch im Nachgang registriert. Dominierend waren 2017 Sachbeschädigungen, etwa durch Brände, sowie Diebstahlsdelikte, teilt die Pressestelle des Präsidiums mit. Deswegen werden die Ordnungshüter auch heute Nacht wieder entsprechende Verstöße konsequent verfolgen.
Die Polizei möchte nach eigenen Angaben aber das Brauchtum keinesfalls unterbinden. Vielmehr appelliere das Polizeipräsidium an die Eltern. Diese sollten ihre Kinder darüber aufklären, dass auf den ersten Blick noch lustige Späße zu erheblichen zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen führen könnten. Bei diesen Delikten verstehen die Beamten keinen Spaß: Wer etwa Kanaldeckel aushebt oder Seile über die Fahrbahn spannt, scherzt nicht, sondern gefährdet absichtlich und rücksichtslos Gesundheit und Leben von Unbeteiligten, teilen die Ordnungshüter mit. Die Polizei bittet deshalb aufmerksame Zeugen um Mithilfe in der Mainacht: Sofern Bürger „Maischerze“beobachten, die über das erlaubte Maß hinausgehen und Straftaten darstellen, kann die örtliche Dienststelle kontaktiert oder die Notrufnummer 110 gewählt werden.