Am ersten Abitag schwitzten nicht nur die Prüflinge
Wie seine Kollegen in ganz Bayern musste der Schulleiter des Illertisser Gymnasiums Matheaufgaben austauschen
Für die Schulleiter der bayerischen Gymnasien hat der erste Tag der Abiturprüfungen am gestrigen Mittwoch recht früh begonnen – denn ein Teil der ursprünglich vorgesehenen Mathematikaufgaben musste noch vor dem Beginn des Tests (um 9 Uhr) ausgetauscht werden. „Das war schon sehr sportlich“, sagt Manfred Schöpplein, der Leiter des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen.
Der Grund für die Hektik: Nach einem Einbruch in ein Gymnasium in Niedersachsen galten Teile der Prüfungsaufgaben nicht mehr als sicher. Schulen in anderen Bundesländern waren davon betroffen, weil es einen gemeinsamen Vorrat an Abituraufgaben gibt. Also musste getauscht werden. Die Anordnung aus dem Kultusministerium kam per E-Mail, am Tag vor dem 1. Mai, so Schöpplein. Die neuen Aufgaben wurden kurz vor der Prüfung übermittelt. Am Kolleg bedeutete das: Für alle 52 Abiturienten musste ein Teil der Papierunterlagen (der Prüfungsteil A) ersetzt werden. Kopieren, heften, stapeln in Akkordarbeit. Um 5 Uhr hat der Arbeitstag für Schöpplein begonnen. „Das ist schon früher als sonst.“
Doch die Notfallaktion sei seitens des Kultusministeriums und der Dienststelle des Ministerialbeauftragten gut vorbereitet gewesen. Die Zeit reichte: Vor dem Start der Prüfungen war der Tausch erledigt. Die Schüler hätten davon nichts mitbekommen und ganz regulär in der Zeit von 9 bis 13 Uhr die Mathematikaufgaben bearbeiten können. Manche von ihnen dürften dabei ebenso ins Schwitzen geraten sein, so wie die Schulleiter zuvor.
Die schriftlichen Abiturprüfungen setzen sich fort am kommenden Montag mit dem dritten Fach und am Freitag, 11. Mai, steht Deutsch auf dem Programm. Im Juni findet die mündliche Prüfung statt. Die Schulzeit endet offiziell am 29. Juni mit der Zeugnisverleihung.