Per App ins Bucher Rathaus
Die Gemeinde will ein neues digitales System einrichten. Damit soll die Kommunikation zwischen Einwohnern und Verwaltung vereinfacht werden
Ein Mülleimer der Gemeinde wurde ramponiert und ein Gerät auf dem örtlichen Spielplatz scheint kaputt zu sein: Wer solche Dinge in Zukunft in Buch und den Ortsteilen entdeckt, kann sie direkt an die Marktverwaltung melden – mithilfe einer App.
Die Idee dieser App ist nicht neu. Der Bucher Bürgermeister Roland Biesenberger (CSU) hatte schon seit Längerem vor, so eine Kommunikationsplattform zwischen Einwohnern und Verwaltung zu ermöglichen Nun wurde das Vorhaben im Gemeinderat konkretisiert und abgesegnet. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt soll die App eingerichtet werden.
Biesenberger sagte während der Sitzung, dass ein schneller und unkomplizierter Informationsaustausch zwischen Bürgern und Kommune immer wichtiger werde. Etwa wenn ein Wasserschacht verstopft sei oder wenn man die Gemeinde auf eine tote Katze am Wegrand hinweisen machen möchte. „Es liegt auch im Interesse der Behörde, dass die Bürger mit uns kommunizieren können“, sagte Biesenberger. So sei es in der Vergangenheit einmal zu einem Wasserrohrbruch gekommen, vier Mitarbeiter des Rathauses hätten nach dem Leck gesucht. In solch einem Fall sei eine Mitteilung durch einen Bürger, der Auffälliges wahrnimmt und weiß, wo sich das Leck befindet, sehr hilfreich. Für die Verwaltung sei die App natürlich auch von Vorteil, um beispielsweise mitzuteilen, wann der gelbe Sack oder die blaue Tonne an die Fahrbahn gestellt werden müssen.
Unter verschiedenen Anbietern habe sich die Gemeinde für die Firma Komuna aus Altdorf entschieden. Das Unternehmen sei ein Spezialist, wenn es darum gehe, Apps für Kommunalverwaltungen zu er- stellen. Wie der Bürgermeister auf Nachfrage mitteilte, habe diese Firma unter den Anbietern den sichersten Eindruck gemacht.
Die App unterscheide sich fundamental von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter, sagte er. „Wir wollen mit Firmen, die Daten verkaufen, nichts zu tun haben“, betonte der Bürgermeister. Die Verwaltung überlege sich mit dem Unternehmen ein eigenes Konzept, das zwar ähnlich wie der Internetauftritt des Marktes Buch sein soll – aber eben nicht identisch. „Wir wollen das entbürokratisieren“, so Biesenberger.
Die neue Kommunikationsplattform soll auch für Vereine oder Feuerwehren zugänglich sein, um beispielsweise Termine anzukündigen. So sollen mehrere Autoren die Inhalte der App befüllen. Wie das im Detail aussehen wird, muss noch geklärt werden. Einen neuen Mitarbeiter wird die Verwaltung wegen der App aber nicht einstellen, sagte Biesenberger auf Nachfrage.
Die Plattform soll sowohl für Smartphones mit Android-System funktionieren, als auch für Geräte, die mit dem Ios-System arbeiten. Der Nutzer ist nicht an die Öffnungszeiten des Rathauses gebunden und kann die App kostenlos herunterladen. Den Markt kostet das Angebot hingegen einmalig rund 1700 Euro. Jährlich fallen dann noch etwa 980 Euro für den Unterhalt der App an, hieß es während der Gemeinderatssitzung.
Biesenberger betonte, dass der Markt Buch mit so einer Kommunikationsplattform wohl Vorreiter unter vielen anderen Gemeinden sein wird. Zweiter Bürgermeister Willy Weiske (Freie Wähler) sagte, diese App sei auch für Senioren interessant. Der Meinung schloss sich Biesenberger an. Er sagte, in der App wären auch Busfahrpläne abrufbar oder Karten buchbar.