Musikgeschichte in zwei Stunden
Im Rahmen der Babenhauser Kulturtage gastierte die MVS-Bigband zum vierten Mal im Theater am Espach. Sie ließen manchen Welthit erklingen
Das Publikum hat es bereits bei der berühmten Titelmelodie zum Film „In 80 Tagen um die Welt“gespürt, die es zum Auftakt zu hören bekam: Solche musikalische Extraklasse erlebt man nicht alle Tage direkt vor der Haustür. Denn den Sound, den die MVS-BigBand durch das Theater am Espach tönen ließ, gibt es meist nur in großen Konzertsälen zu hören. Mit brillanter Technik und harmonischem Zusammenwirken schufen Trompeten, Posaunen und Saxofone gemeinsam mit Piano, E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Trommeln einen mitreißenden Klang.
Bereits zum vierten Mal gastierte das aus Sindelfingen bei Stuttgart angereiste Ensemble bei den Babenhauser Kulturtagen. Unter dem Leitgedanken „Best of Milestones“durfte das Publikum diesmal einen Meilenstein der Musikgeschichte nach dem anderen genießen – beliebte Melodien, die man kennt, die man liebt und immer wieder gerne hört. Bandleader Jörg Gebhardt informierte zudem mit fundiertem Fachwissen über berühmte Komponisten wie James Last, George Gershwin, John Berry, Carlos Santana und Bert Kaempfert. Dazwischen schritt er fast lässig vor dem Orchester auf und ab, um nur durch winzige Handbewegungen Akzente zu setzen und sich zwischendurch immer wieder als routinierter Sänger zu beweisen, zum Beispiel in Frank Sinatras Lied „My way“.
Mehr als zwei Stunden lang spielte die Band Titel unterschiedlicher Genres, von Swing über Pop Funk bis zu Mo Town. Ruhige und tem- Rhythmen wechselten sich ab. Nicht nur in Oldies der Beatles, James-Bond-Filmmelodien und Liedern von Santana bewiesen die konzentrierten Musiker, darunter zwei Frauen, ihr harmonisches Zusammenwirken und solistisches Können, ob an Posaune, Saxofon, Trompete, E-Gitarre oder Schlagzeug. Spontan brandete Beifall auf.
Als Höhepunkte präsentierte die Big-Band ihre Gesangssolisten. Alexander Wolff aus Stuttgart – manchem noch bekannt aus der Sendung „The Voice of Germany“– bewies in Love-Songs von Elvis Presley, in „A Foggy Day“und im MoritatSong „Mackie Messer“eine feste Stimme in allen Tonlagen. Verena Friederich glänzte bei ihrer Premieperamentvolle re vor allem in einem Medley von Burt Bacharach. Bei dem Lied „Purple Rain“von Prince motivierte sie die Zuhörer im Theater am Espach zum Mitsingen. Das Bekenntnis „Music was my first love“und der Evergreen „New York“beendeten einen einmaligen Konzertabend, welcher leider vielen entging.