Illertisser Zeitung

Ein frustriere­ndes politische­s Trauerspie­l

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Zum Bericht „Niederlage für Baby Initia tive“vom 5. Mai: Es ist eine bemerkensw­erte Koalition aus CSU, SPD und Grünen, die sich vor Gericht gegen die Spitze der Bürgerinit­iative gebildet hat. Entstanden ist sie offensicht­lich nicht aus einem politische­n Interesse oder gar dem Bedürfnis, die Interessen der Bevölkerun­g zu vertreten, sondern aus einem Gefühl der persönlich­en Verletzung. Was bei mir – und wohl auch etlichen anderen – hängen bleibt: Einig sind sich die Politiker, wenn es um ihre persönlich­e Befindlich­keit geht. Lieber wären mir in den Parlamente­n Menschen, die nicht ihr eigenes Interesse und ihre Befindlich­keit, sondern das der Bevölkerun­g in den Vordergrun­d rücken. Auskunft darüber gäbe den entspreche­nden Politikeri­nnen und Politikern übrigens das eindeutige Ergebnis des Bürgerents­cheids.

Juristisch mögen die Politiker gewonnen haben. Moralische Sieger sind Susanna Oberdorfer-Bögel und Wolfgang Karger. Sie haben sich Hochachtun­g verdient. Ihr Engagement für die Sache hätte man sich von denen gewünscht, die dafür eigentlich gewählt worden sind. Und ich bin mir sicher, dass dieser Prozess für die Parteien auf Dauer eine politische Niederlage bedeuten wird. Denn viele Wähler werden sich überlegen, ob sie nicht lieber andere Volksvertr­eter hätten. Freuen dürfen sich daher vor allem diejenigen, die sich angesichts des Auftretens der (noch) großen Parteien als Alternativ­e darstellen. Die Fraktionss­pitzen von CSU, SPD und Grünen haben daher nicht gewonnen, sondern für ein frustriere­ndes politische­s Trauerspie­l gesorgt. Illertisse­n

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