Illertisser Zeitung

Nuxit: Stadt will Bürgerbege­hren ablehnen

Initiative spricht von „dreckigem Spiel“

- (mru)

Dass die Abstimmung des Neu-Ulmer Stadtrats über das Bürgerbege­hren zum Nuxit eine heiße Angelegenh­eit werden würde, war zu erwarten – doch schon im Vorfeld ist richtig Zunder drin. Die Bürgerinit­iative „Nuxit? – So geht’s net!“hat zum Stichtag 3319 Unterschri­ften bei der Stadt Neu-Ulm eingereich­t, deutlich mehr als erforderli­ch – nötig wären 2615 gewesen. Davon gültig waren 3184, also immer noch mehr als genug. Dennoch empfiehlt die Verwaltung dem NeuUlmer Stadtrat, in der Sitzung am nächsten Mittwoch festzustel­len, dass das Bürgerbege­hren rechtlich unzulässig ist. „Jetzt beginnt das dreckige Spiel“, erklärte Klaus Rederer, einer der beiden Sprecher der Initiative, in einer Pressemitt­eilung.

Die Stadt hat zwei Rechtsguta­chten eingeholt, um die Zulässigke­it des Bürgerbege­hrens zu überprüfen, über die der Stadtrat letztlich zu entscheide­n hat. In einem kommt die beauftragt­e Anwaltskan­zlei zu dem Schluss, dass von den eingereich­ten Unterschri­ften, die zunächst als gültig eingestuft wurden, 580 ungültig seien. Begründung: „Problemati­sch ist hier der Umstand, dass auf der Rückseite der Unterschri­ftenlisten, die als Hauswurfse­ndungen überreicht wurden, eine Stellungna­hme von einzelnen Stadträten und -rätinnen enthalten ist, in der der Bürger unter anderem aufgeforde­rt wird, das ausgefüllt­e Formular an Herrn Alfred Schömig oder Frau Christina Richtmann zu senden.“Aus der Form der Darstellun­g werde nicht eindeutig erkennbar, wer nun die Vertreter des Bürgerbege­hrens tatsächlic­h seien. Dies vor allem deshalb, weil eine ausdrückli­che Aufforderu­ng enthalten sei, das ausgefüllt­e Formular an die genannten Personen zu senden. Dadurch sei nicht hinreichen­d sichergest­ellt, dass die Unterzeich­ner wie auch die Stadt einen feststehen­den Ansprechpa­rtner hätten. Die Anforderun­gen an die Vertreterb­enennung seien nicht in ausreichen­dem Maße erfüllt. Die Folge: Elf Unterschri­ften fehlen. Dazu sehen die Anwälte noch weitere Mängel.

Die fehlenden Unterschri­ften will die Initiative nachreiche­n. Klaus Rederer beklagt, dass die Bürger durch die Formulieru­ngen in dem Gutachten als „dumm, unmündig und unfähig“dargestell­t würden. Er gibt sich kämpferisc­h: „Wir dürfen uns weder unterkrieg­en noch einschücht­ern lassen.“

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FREITAG, 11. MAI 2018

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