Formen, Farben und viel Fantasie
Vor zehn Jahren wurde das Vöhringer Kunstforum aus der Taufe gehoben. Das soll nun mit einer Vernissage gefeiert werden. Wie die Gemeinschaft aus Hobbykünstlern zustande kam
Am Anfang war es nur eine vage Idee. Doch wer Hannelore Horber kennt, der weiß, wie schnell sie konkrete Vorstellungen entwickelt und diese auch umsetzt. Die heute 73-Jährige ist eine talentierte Malerin. Schon lange wusste sie, wie viele Hobbykünstler im stillen Kämmerlein in Vöhringen und Umgebung kreativ sind. So kam sie auf den Gedanken, eine Ausstellung unter dem Titel „Wir trauen uns“ins Leben zu rufen. 2003 kam die erste Bilderschau zustande. Der Erfolg war so groß, dass Horber sich entschloss, diese Serie mithilfe der Stadt im Oberen Foyer des Wolfgang-Eychmüller-Hauses jährlich stattfinden zu lassen. Jörg Höb spann diese Idee schließlich weiter – und gründete 2008 eine feste Gemeinschaft, die sich der Kunst widmet: das Kunstforum.
Maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung der Gemeinschaft haben Karin Holitschke und Sabine Eilert als Erste und Zweite Vorsitzende. Schriftführer war Jörg Höb, für die Kasse war Gitta Lackner zuständig. Es wurde auch ein Jahresbeitrag festgelegt, der bei 20 Euro für Erwachsene liegt, für Familien bei 30 Euro. Für Familien und deren Nachwuchs veranstalteten die Mitglieder des Kunstforums Malseminare, die besonders beliebt waren. Im Moment wird zwar pausiert, aber sie werden sicher wieder aufgenommen. Auch bei Familientagen der Stadt war das Kunstforum mit seinen Mitgliedern präsent. Und wenn Marktsonntag war, dann gab es im Stadtcenter eine Malecke, in der sich Kinder unter Anleitung mit Farben und Figuren beschäftigen konnten.
Mittlerweile ist das Kunstforum mit seinen Aktivitäten aus dem kulturellen Geschehen der Stadt nicht mehr wegzudenken. Zweimal im Jahr finden große Ausstellungen statt, für die das Obere Foyer das passende Ambiente bietet. Im Frühjahr werden Exponate gezeigt, die sich einem bestimmten Thema widmen. Dann stehen die Räume für eine Woche zur Verfügung. Die Jahresausstellung findet immer im November statt.
Seit wenigen Monaten führt Gabriele Reh-Höb als Vorsitzende das Kunstforum. „Das Thema für eine Ausstellung finden wir gemeinsam, Vorschläge werden eingebracht und diskutiert, dann wird entschieden.“Bei der Jahresausstellung im Herbst ist kein Thema vorgegeben. 60 Mitglieder hat das Kunstforum mittlerweile, etwa 35 sind aktiv. Die Themenausstellung ist sparsam bestückt. „So etwa 17 oder 18 Künstler stellen ihre Bilder aus. Im Herbst sind es mehr“, sagt Reh-Höb. „Es ist dann immer ein buntes Mosaik an Ideen, was den Malern einfällt und auf die Leinwand gebracht wird.“
Eine Vernissage des Kunstforums ist immer ein großes Ereignis. Die Sitzgelegenheiten im Oberen Foyer reichen nie aus. „Das Interesse ist riesengroß“, freut sich die Vorsitzende. Hannelore Horber, einziges Ehrenmitglied des Forums, zeigt sich angetan über die Entwicklung, dass ihr „Baby“zu solch einer festen Größe im Kulturleben der Stadt herangewachsen ist. Im Augenblick kann sie wegen eines Handicaps zu ihrem Leidwesen nicht zu Palette und Pinsel greifen, um eine Leinwand mit Leben zu erfüllen.
Die Vernissage zum zehnjährigen Bestehen des Kunstforums findet am Montag, 14. Mai, 19 Uhr, statt. Für Musik sorgen die MerkBrothers aus Altenstadt. Die Bilderschau wird bis zum Pfingstmontag, 21. Mai, bei freiem Eintritt zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind täglich von 16 bis 19 Uhr.