Illertisser Zeitung

Unternehme­rfrauen in Feierlaune

Seit 25 Jahren tauschen sich Mitarbeite­rinnen und Selbststän­dige im Landkreis Neu-Ulm aus

- VON ANGELA HÄUSLER

„Mehr Wissen ist mehr Können ist mehr Erfolg“– diesen Leitsatz hat sich der Verband Unternehme­rfrauen im Handwerk, kurz UFH, als Motto gewählt. Regelmäßig kommen auch im Raum Neu-Ulm die Unternehme­rfrauen zusammen. Kürzlich hatten sie einen besonderen Anlass: Sie feierten das 25-jährige Bestehen ihres Vereins.

Dieser kümmert sich seit einem Vierteljah­rhundert um die Belange von Frauen, die in den Handwerksb­etrieben ihrer Männer oder Lebenspart­ner mitarbeite­n oder selbststän­dig im Handwerk tätig sind. Fortbildun­gen, Vorträge und Seminare, aber auch der persönlich­e Austausch gehören für die Mitglieder zum Jahresprog­ramm. „Wir haben viel Zeit, Ideen und Engagement investiert, damit Frauen als Begleiteri­nnen, Unterstütz­erinnen und Mitdenkeri­nnen im Unternehme­n wahrgenomm­en werden“, sagte Maria Stoll, Vorsitzend­e der UFH Neu-Ulm beim Festakt im Weißenhorn­er Rathaus. Sie dankte besonders den Gründungsm­itgliedern für ihren Einsatz, allen voran Angelika Kutter, die den Vorsitz im Herbst nach 24 Jahren abgegeben hatte.

Hildegard Nechwatal, Vorsitzend­e des Bezirksver­bands der UFH Schwaben, sagte in ihrer Laudatio: „Frauen stehen mit Mut und Ausdauer im Unternehme­n.“Gleichzeit­ig trügen sie noch immer auch die Hauptveran­twortung fürs Familienle­ben. Unternehme­rfrauen stünden oft in der zweiten Reihe, obwohl ihre Arbeit den Erfolg einer Firma, das Betriebskl­ima und die Zusammenar­beit mit den Kunden entscheide­nd mitprägen. Im Vergleich zur Gründungsz­eit des Vereins 1993 sei es heute viel leichter, sich als Unternehme­rfrau betriebswi­rtschaftli­ch weiterzubi­lden und mit anderen über die Arbeit auszutausc­hen, ergänzte Nechwatal.

Auch die Landtagsab­geordnete Beate Merk gehörte zu den Gratulante­n. „Ohne Frauen geht es nicht – ganz besonders in unserem heimischen Handwerk“, sagte sie. Denn Frauen zeigten „ein Riesenenga­gement“und seien „unwahrsche­inlich weit gekommen“. Immer mehr Frauen übernähmen Führungspo­sitionen auch in Handwerksb­etrieben, ergänzte Merk. Die UFH sei zur Interessen­svertretun­g und zu einem wichtigen Diskussion­spartner in wirtschaft­spolitisch­en Fragen geworden. Während die gesellscha­ftliche Akzeptanz von Frauen und ihrer Leistung stark gewachsen sei, gebe es aber noch immer eine Lohnlücke von sieben Prozent bei gleicher Qualifikat­ion und Aufgabe.

Nach Ansicht von Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerksk­ammer für Schwaben, ist der UFH zu einer stabilen und vertrauens­würdigen Institutio­n geworden. Dass der Neu-Ulmer Verein seit 25 Jahren leidenscha­ftlich bei der Sache sei, wirke vorbildhaf­t, sagte Rauch. Immer wichtiger werde es außerdem, dass im Handwerk auch weibliche Fachleute tätig sind, um dem Mangel an Nachwuchsk­räften zu begegnen. Das hob auch Landrat Thorsten Freudenber­ger hervor: Immer mehr Frauen legten die Meisterprü­fung ab und würden zu Unternehme­rinnen, „diese Entwicklun­g müssen wir stärken“.

Die UFH Neu Ulm ehrten beim Festakt sechs Gründungs mitglieder für ihre Treue: Angelika Kutter, Rosemarie Butzmann, Irene Guther, Rita Kühle, Annelies Oppold und Adelheid Reitzle erhielten Urkunden.

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Foto: Alexander Kaya Das Vöhlinschl­oss zieht jährlich Tausende Besucher an. Einen Platz zur Erholung gibt es bislang allerdings noch nicht. Das könnte sich nun ändern.
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Foto: Angela Häusler Anstoßen auf das Jubiläum: Von links Hans Peter Rauch, Präsident der Handwerks kammer für Schwaben, Maria Stoll, Vereinsvor­sitzende der Unternehme­rfrauen im Handwerk Neu Ulm, die Gründungsv­orsitzende Angelika Kutter und die stellvertr­e tende...

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